Von Patrick Martin – 21. März 2023
Vor zwanzig Jahren, am 20. März 2003, beging die Regierung der Vereinigten Staaten eines der größten Verbrechen des 21. Jahrhunderts: Sie eröffnete einen unprovozierten und illegalen Krieg gegen den Irak. Sie begann mit der Bombardierung des wehrlosen Landes („Shock and Awe“), durch die ein Großteil der Streitkräfte und der sozialen Infrastruktur, einschließlich der Strom- und Wasserversorgung, der Lebensmittelverarbeitung und der Herstellung von Medikamenten, vernichtet wurde. Es folgte der Einmarsch von mehr als 130.000 amerikanischen Soldaten in das verwüstete Land, ausgerüstet mit den technisch modernsten Waffen. Sie durchbrachen den letzten Rest an organisiertem irakischem Widerstand und erreichten in nur zwei Wochen Bagdad. Nach einer weiteren Woche des Gemetzels eroberten die US-Streitkräfte die irakische Hauptstadt, wobei sie in dieser letzten einseitigen Schlacht nur 34 Opfer zu beklagen hatten, verglichen mit Tausenden von Toten auf irakischer Seite. Die von der Bush-Regierung im Irak angewandten Methoden waren vollkommen ungesetzlich, was der Natur des ganzen Unternehmens entsprach. Der Krieg begann mit einem Überraschungsangriff: Marschflugkörper trafen Regierungsgebäude, in denen der irakische Machthaber Saddam Hussein vermutet wurde, um ihn zu ermorden. Im weitern Verlauf der Invasion wurden Waffen eingesetzt, die nach internationalem Recht verboten sind, wie z. B. weiße Phosphorbomben, die Städte in Brand setzen und schreckliche Verbrennungen am menschlichen Körper verursachen. Darüber hinaus haben die US-amerikanischen und britischen Streitkräfte schätzungsweise 440.000 Granaten mit abgereichertem Uran abgefeuert, die langfristig hohe Krebsraten und Gendefekte in der Bevölkerung verursachen. Im Laufe des Krieges wurden von den US-Streitkräften die grausamsten Formen der Folter angewandt, wie die schockierenden Bilder aus dem Gefängnis Abu Ghraib zeigen. Anwälte der Bush-Regierung hatten die Genehmigung für diese Folter ausgearbeitet, und sie behaupteten, dass der US-Präsident als Oberbefehlshaber praktisch unbegrenzte Befugnisse habe. Das Ergebnis der Invasion, auf die eine achtjährige Besetzung folgte, bezeichnete die WSWS als „Soziozid“ – die vorsätzliche Zerstörung einer ganzen Gesellschaft. Die imperialistische Eroberung hat eines der fortschrittlichsten Länder des Nahen Ostens nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch in politischer Hinsicht in den Zustand mittelalterlicher Barbarei zurückgeworfen. Die US-Machthaber förderten systematisch religiöse Spaltungen und entfachten bewaffnete Konflikte zwischen sunnitischen und schiitischen Muslimen sowie zwischen Muslimen und kleineren religiösen Minderheiten, um einen gemeinsamen Widerstand gegen die US-Besatzung zu verhindern.
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