Die ukrainische „Gegenoffensive“: eine neue Etappe im US-NATO-Krieg gegen Russland

Von Joseph Kishore und David North – 6. Juni 2023

Der Krieg der USA und der NATO gegen Russland um die Ukraine ist in dieser Woche in eine neue Phase eingetreten. Berichten zufolge haben die Kämpfe am Montag auf breiter Front erheblich zugenommen. Die Opferzahlen sind enorm.

Das russische Verteidigungsministerium meldete über seinen offiziellen Kanal auf der Plattform Telegram, dass russische Streitkräfte eine ukrainische Offensive am Außenposten Wremewka abgewehrt hätten, im Süden des Donezk, der derzeit von Russland kontrolliert wird. Dabei seien über 1.500 ukrainische Soldaten getötet und dem ukrainischen Militär 28 Panzer, darunter acht Leopard-Panzer aus deutscher Produktion, abgenommen worden.

Russland meldete auch eine Offensive der ukrainischen Truppen in Richtung Süden, gegen das Gebiet entlang der Küste des Asowschen Meeres, das die Krim und den Donbass verbindet. (Beide Regionen werden seit 2014 von Russland oder prorussischen Kräften gehalten.) Ein von Russland ernannter Vertreter in der Stadt Saporischschja sagte, dass die Kämpfe im Süden unter umfangreichem Beschuss und Angriffen der Ukraine stattgefunden hätten, wobei sich die Ukraine britisch-französischer Storm Shadow-Raketen bedient habe.

Es ist offensichtlich, dass die Operationen vom Montag den Beginn der lange erwarteten „Sommer-Gegenoffensive“ markieren. Auch wenn es derzeit nur wenige Informationen gibt, kann man eins mit Sicherheit sagen: Die Kämpfe werden zu einem enormen Anstieg an Todesopfern führen, sowohl auf ukrainischer als auch auf russischer Seite.

In einem Interview mit dem Wall Street Journal am Sonntag räumte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein: „Eine große Anzahl von Soldaten wird sterben“, betonte aber gleichzeitig: „Wir werden es tun“. Zuverlässige Schätzungen gehen davon aus, dass bisher 300.000 Ukrainer in diesem Krieg ihr Leben verloren haben.

Jeder Aspekt des Krieges, so auch die „Gegenoffensive“, wird von der US-Regierung unter Präsident Biden, dem Pentagon und der NATO bestimmt. Die Streitkräfte, die ihn führen, sind von der Nato ausgebildet und mit NATO-Waffen ausgestattet, einschließlich Granaten mit abgereichertem Uran aus Großbritannien. Die Regierung in Washington und das Pentagon organisieren diesen Krieg, und die Ukrainer werden massenhaft als Kanonenfutter verschlissen. Ganz vorn in die Schlacht geworfen werden viele unausgebildete Rekruten mit wenig oder gar keiner Ausbildung.

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Was über den Bruch des Kachowka-Staudamms bekannt ist

Von Thomas Röper/TASS – 6. Juni 2023

Nachdem die ukrainischen Streitkräfte den Staudamm des Kachowka-Wasserkraftwerkes zerstört haben, wurden weite Landstriche überflutet. Hier finden Sie eine Zusammenfassung der aktuellen Lage. – Dass die ukrainischen Streitkräfte den Kachowka-Staudamm gesprengt haben, steht für mich außer Zweifel, da Russland davon keinerlei Vorteile hätte, die Ukraine hingegen schon. Hinzu kommt, wie ich hier schon ausgeführt habe, dass ich selbst im letzten Jahr zwei Mal an dem Staudamm war und gesehen habe, wie heftig die ukrainische Armee ihn schon damals beschossen hat. Die Straße über den Staudamm war, als ich im September 2022 das letzte Mal dort war, wegen der Schäden für Fahrzeuge bereits fast unpassierbar. Die russische Nachrichtenagentur TASS hat zusammengefasst, was am Abend des 6. Juni über die Lage dort bekannt war …

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Ukraine sprengt Staudamm von Kachowka

Von Thomas Röper – 6. Juni 2023

In der Nacht zum 6. Juni ist passiert, was lange erwartet wurde: Der Ukraine ist es gelungen, den Staudamm von Kachowka zu sprengen, das unter dem Damm liegende Gebiet wird überflutet, die Einwohner werden evakuiert und die russische Armee muss Stellungen aufgeben. – Dass Kiew vorhatte, den Kachowka Staudamm zu sprengen, habe ich schon vor fast einem Jahr berichtet. Ich selbst war letztes Jahr zwei Mal dort und habe die Schäden des ukrainischen Beschusses an dem Staudamm gesehen. Das erste Mal war ich im Mai 2022 mit einer Gruppe Journalisten dort und uns wurden das Wasserkraftwerk und der Damm gezeigt. Damals war dort noch alles intakt, das Kraftwerk hat normal gearbeitet. Dieses Drohnenvideo haben Kollegen damals bei unserem Besuch gemacht. … Das zweite Mal war ich Ende September 2022 dort, als ich als Wahlbeobachter vier Tage lang das Referendum im Gebiet Cherson beobachtet habe. Bei der Gelegenheit bin ich wieder bei dem Kraftwerk gewesen. Der Damm des Kraftwerks und die Antonowbrücke waren die einzigen Möglichkeiten, den Dnjepr zu überqueren und beide wurden damals von der ukrainischen Armee heftig beschossen. Die Antonowbrücke stand damals zwar noch, aber die Fahrbahn war an einigen Stellen dermaßen zerstört, dass die Brücke nicht mehr genutzt werden konnte. Auch der Damm des Kraftwerks wurde heftig beschossen und war sowohl wegen des ukrainischen Beschusses als auch wegen der schweren Schäden für den Verkehr gesperrt. Die Fotos und dieses Video zeigen, wie der Damm nach dem monatelangen ukrainischen Beschuss damals bereits aussah.

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Die „New York Times“ und die Verwendung von Nazi-Symbolen durch ukrainische Truppen

Von David North – 6. Juni 2023

… Die tiefen historischen und zeitgenössischen Verbindungen des ukrainischen Nationalismus zu Nationalsozialismus und Völkermord werden von der New York Times als bloße „heikle Fragen“ abgetan – d.h. als PR-Problem für die medialen Propagandisten, die versuchen, den NATO-Stellvertreterkrieg als Kampf für Demokratie zu verkaufen. Die Times verweist auf Fotos von ukrainischen Soldaten, die „Aufnäher mit Symbolen tragen, die durch Nazi-Deutschland berüchtigt wurden und seither zur Ikonographie rechtsextremer Hassgruppen gehören“. Die NYT gibt zu, dass die Medien solche Fotos „stillschweigend“ löschen. Das Blatt meint: „Die Fotos und ihre Löschung verdeutlichen die komplizierte Beziehung des ukrainischen Militärs zur Nazi-Symbolik, die sowohl unter sowjetischer als auch unter deutscher Besatzung während des Zweiten Weltkriegs entstanden ist.“ Faschistische Ikonographie, die Massenmord verherrlicht, „einschließlich eines Totenkopfabzeichens, das von KZ-Wächtern getragen wurde, und eines Symbols, das als Schwarze Sonne bekannt ist, erscheint jetzt mit einiger Regelmäßigkeit auf den Uniformen von Soldaten, die an der Front kämpfen…“

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Poroschenko: Das Minsker Abkommen hat geholfen, die Ukraine zu bewaffnen

Von Thomas Röper – 6. Juni 2023

Ehemaliger ukrainischer Präsident gibt an, dass er nach dem Start der Militäroperation 70 Millionen Dollar aus seinem Privatvermögen für Waffen für die Streitkräfte ausgegeben hat. – Der ehemalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko ist der Ansicht, dass das Minsker Abkommen es der Ukraine ermöglicht haben, sich zu bewaffnen. In einem am Dienstag in der Zeitung Corriere della Sera veröffentlichten Interview bezeichnete er die ukrainische Armee als „den besten Verhandlungspartner“ und sagte, dass die Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte, die ein „gemeinsamer Angriff“ sein werde, „in den nächsten Stunden“ beginnen werde.

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Europa ist im Krieg mit Russland“

Von Thomas Röper – 5. Juni 2023

Letzte Woche gab es viele Aussagen aus dem Westen, zum Beispiel aus den USA und aus Polen, die deutlich machen, dass der Westen längst mit Russland im Krieg ist. … Letzte Woche hat das Weiße Haus der Ukraine ganz offiziell grünes Licht gegeben, mit den vom Westen gelieferten Waffen auch das russische Hinterland – inklusive Moskau – anzugreifen. Selbst wenn man der Meinung ist, dass die Ukraine das Recht hat, gezielt Wohngebiete in Russland zu beschießen (was ein Kriegsverbrechen ist), kann man den Blankoscheck, das mit aus dem Westen gelieferten Waffen zu tun, nur als direkte Kriegsbeteiligung bezeichnen. Zum Vergleich: Man stelle sich einmal vor, die USA würden eine „Militäroperation“ gegen Mexiko durchführen und Mexiko bekäme aus Russland und China Langstreckenraketen geliefert und grünes Licht, mit diesen Raketen zum Beispiel Los Angeles zu beschießen. Würden die USA das als Kriegsbeteiligung werten? … Kommen wir nun zum russischen Korrespondentenbericht aus Deutschland, den ich übersetzt habe.

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Scholz’ militaristischer Wutausbruch in Falkensee

Von Johannes Stern – 5. Juni 2023

Wie aggressiv die Bundesregierung ihren Kriegskurs gegen Russland in der Ukraine verfolgt und wie stark sie dabei die wachsende Opposition in der Bevölkerung fürchtet, zeigte ein Auftritt von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Wochenende. Beim Europafest der SPD in Falkensee, einem Vorort von Berlin, brüllte der Kanzler Kriegsgegner nieder und drohte Russland. Als Scholz von einem Teil seiner insgesamt geringen Zuhörerschaft mit pazifistischen Rufen wie „Frieden schaffen ohne Waffen“ konfrontiert und wiederholt als „Kriegstreiber“ bezeichnet wurde, verlor der Kanzler die Fassung. „Kriegstreiber, Kriegstreiber ist Putin“, schrie er. Dann brüllte er ins Mikrofon: „Er ist mit 200.000 Soldaten in die Ukraine einmarschiert. Er hat noch viele mehr mobilisiert. Er hat das Leben seiner eigenen Bürger riskiert, für einen imperialistischen Traum. Putin will die Ukraine zerstören, erobern, und er hat noch andere im Blick. Das werden wir als Freiheitsfreunde, als Demokraten, als Europäer nicht zulassen.“ Im Weiteren bezichtigte Scholz Putin nicht nur der Zerstörung von „Städten, Dörfern, Eisenbahnlinien und Autobahnen“. Er habe „unglaublich viele Bürgerinnen und Bürger, Kinder und Alte in der Ukraine getötet“. Dies sei „Mord, um es klar zu sagen“. In „seinem imperialistischen Traum von Großmacht“ riskiere Putin zudem „das Leben seiner eigenen Bürgerinnen und Bürger“, fügte er hinzu. Das sei „unverantwortlich. Das ist Kriegstreiberei. Das ist Gewalt mit Waffen.“

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Horror-Zugunglück in Indien: Ein weiteres Verbrechen des faulenden Kapitalismus

Von Arun Kumar und Patrick Martin

Das tödlichste Zugunglück in Indien seit mehr als einem Vierteljahrhundert hat fast 300 Passagiere getötet und mehr als 1.000 Menschen verletzt. Die Tragödie hat die Welt entsetzt und offenbart die kriminelle Vernachlässigung der grundlegenden Infrastruktur durch das ultrarechte Regime des Hinduchauvinisten Narendra Modi und seine kapitalistischen Vorgängerregierungen.

In der Nacht zum Freitag sind im Bezirk Baleswar im ostindischen Bundesstaat Odisha drei Züge zusammengestoßen. Zwei davon waren Hochgeschwindigkeitszüge, die in entgegengesetzte Richtungen fuhren, der dritte war ein schwer mit Eisenerz beladener Güterzug. Der Bahnhof Bahanaga Bazar in Baleswar ist ein viergleisiger Bahnhof mit zwei Hauptgleisen in der Mitte und zwei Ringgleisen auf beiden Seiten. Der Shalimar-Chennai Central Coromandel Express von Chennai in Südindien nach Haora in Ostindien fuhr mit 128 km/h auf der einen Hauptstrecke, und der Bengaluru-Haora Superfast Express kam mit 126 km/h aus Haora auf der anderen Hauptstrecke. Einem Bahnvertreter zufolge wich der nach Norden fahrende Coromandel-Express von der Hauptstrecke in die Seitenschleife aus, wo er „mit einem dort abgestellten Güterzug voller Eisenerz zusammenstieß“, der „die gesamte Wucht des Aufpralls aufnahm, da er sehr schwer war“. Ein anderer Beamter sagte, dass 12 der 22 Waggons des Personenzugs durch die Kollision entgleisten und einige in die Spur des nach Süden fahrenden Superfast Express geschleudert wurden, der mit ihnen zusammenstieß und selbst entgleiste.

Es ist noch nicht bekannt, warum der nach Norden fahrende Zug die Richtung änderte, doch der Unfall wird entweder auf ein falsches Signal oder eine Fehlfunktion der Signalanlage zurückgeführt. Noch vor einer Untersuchung nutzte die Modi-Regierung die ersten Berichte, um die Verantwortung für das Unglück den Eisenbahnern auf lokaler Ebene zuzuschieben und davon abzulenken, dass ihre eigene Politik zu der Katastrophe beigetragen hat.

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„Schallangriffe auf US-Diplomaten“ – mit ARD aktuell ist ganzjährig 1. April

Von Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer – 5. Juni 2023

Das Staatsgebilde der US-Amerikaner gilt – wer wolle das bestreiten – als das Allerwichtigste auf dieser Welt. Deshalb wird ihm hierzulande mehr journalistische Aufmerksamkeit gewidmet als der restlichen Menschheit. Als das State Department in Washington vor fast sechs Jahren behauptete, wertvolle US-Diplomaten in Havanna seien Opfer eines ominösen „Schallangriffs“ geworden, grabschten die Faktenfinder der Tagesschau begeistert nach diesem Giftköder der CIA-Schwadron Psychologische Kriegsführung. Seither erzählten ARD-aktuell-Redakteure das Ammenmärchen dutzendmal – in unterschiedlichen Varianten. Oft genug, zuletzt im März 2023, wurde dem nüchternen Betrachter deutlich, dass die Geschichte purer Humbug war. Selbst der CIA wurde die Nummer irgendwann zu peinlich. Nicht so den Volljournalisten von der Tagesschau. Die machen damit einfach weiter.

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Selenskyj: Bei der neuen Offensive „werden viele Soldaten sterben“

Von Andre Damon – 5. Juni 2023

Im Vorfeld der angekündigten neuen Großoffensive der ukrainischen Streitkräfte erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntag gegenüber dem Wall Street Journal, bei der bevorstehenden Offensive werde „eine große Zahl [ukrainischer] Soldaten sterben“. Hinsichtlich des katastrophalen Blutzolls bei einem Angriff auf die russischen Truppen, die sich in befestigten Stellungen verschanzt haben, erklärte Selenskyj: „Es kann auf verschiedene Weise ablaufen, ganz unterschiedlich. Aber wir werden es tun, und wir sind bereit.“ Das Journal berichtete über das Gespräch: Selenskyj räumte die russische Luftüberlegenheit an der Front ein und erklärte, der fehlende Schutz vor den russischen Luftstreitkräften bedeute, dass bei der Gegenoffensive „eine große Zahl von Soldaten sterben“ werden.

Üblicherweise erleiden Streitkräfte, die in die Offensive gehen, viel mehr Verluste als diejenigen in defensiven Kämpfen. Selenskyj – der für seine Hintermänner und Geldgeber in Washington und den anderen imperialistischen Hauptstädten spricht – machte deutlich, dass es keine Obergrenze bei der Zahl der Ukrainer gibt, die für das Ziel der Rückeroberung der Krim und des Donbass sterben werden.

Diese Äußerungen fielen in einer Situation, in der immer mehr Details darüber bekannt werden, in welchem Ausmaß die USA und die NATO direkt an der bevorstehenden Offensive beteiligt sind.

Die Washington Post schrieb in einem Artikel mit der Überschrift „Von der NATO ausgebildete Truppen werden als Speerspitze bei der ukrainischen Gegenoffensive agieren“: Wenn die langerwartete Gegenoffensive der Ukraine endlich beginnt, werden an vorderster Front Brigaden kämpfen, die nicht nur mit westlichen Waffen ausgerüstet sind, sondern auch mit westlichem Know-how, das sie sich in monatelanger Ausbildung angeeignet haben. Die Ausbildung sollte das ukrainische Militär in eine moderne Armee verwandeln, welche die fortschrittlichsten Taktiken der NATO-Kriegführung beherrscht. Das Blatt fuhr fort: „Die Gegenoffensive wird der bisher größte Test für die von den USA angeführte Strategie sein, die Ukrainer mit Waffen auszustatten und sie so auszubilden, dass sie wie eine amerikanische Armee kämpfen können – jedoch auf eigene Faust.“

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