Von Thomas Pany – 25. Februar 2022
München droht russischem Stardirigenten Valery Gergiev wegen seiner Nähe zu Putin mit Rausschmiss. Auftritte in New Yorks Carnegie Hall und der Mailänder Scala wurden gestoppt. Ist es legitim, von der Kunst politische Bekenntnisse zu fordern? − Der russische Dirigent Valery Gergiev ist ein Ausnahmekünstler von internationalem Rang. Münchens Stadtrat war stolz darauf, dass er ihn Anfang 2013 als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker verpflichten konnte. Jetzt stellt ihm Oberbürgermeister Dieter Reiter ein Ultimatum. Hintergrund ist der Krieg in der Ukraine und Gergievs Nähe zum russischen Präsidenten Putin. Entweder Gergiev distanziere sich von Putins Krieg in der Ukraine – „oder er ist gefeuert“, formuliert es der BR-Klassik-Sender in der Einleitung des Berichts. Dort wird die Forderung des SPD-Oberbürgermeisters präzisiert: „Ich habe gegenüber Valery Gergiev meine Haltung klargemacht und ihn aufgefordert, sich ebenfalls eindeutig und unmissverständlich von dem brutalen Angriffskrieg zu distanzieren. Sollte sich Valery Gergiev hier bis Montag nicht klar positioniert haben, kann er nicht länger Chefdirigent unserer Philharmoniker bleiben.“