Von Benjamin Mateus – 7. Mai 2022
Am Donnerstag veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihren lange erwarteten Bericht über die globale Übersterblichkeit im Zusammenhang mit Covid-19 für die Zeit von Januar 2020 bis Dezember 2021.Bis Ende Dezember 2021 hatte die offiziell gemeldete Zahl der Todesfälle weltweit 5,42 Millionen erreicht. Doch laut der Studie der WHO sind im gleichen Zeitraum fast 15 Millionen mehr Menschen als üblich gestorben, d.h. 2,75-mal mehr als die offizielle Gesamtzahl an Corona-Toten. Die Schätzungen der Übersterblichkeit liegen zwischen 13,3 Millionen und 16,6 Millionen. Laut der Definition der WHO ist Übersterblichkeit die „Differenz zwischen der Gesamtzahl der Toten und der Zahl an Toten, die ohne die [Corona-]Pandemie erwartet worden wäre.“ WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte: „Diese ernüchternden Zahlen zeigen nicht nur das Ausmaß der Pandemie, sondern auch die Notwendigkeit für alle Länder, in belastbarere Gesundheitssysteme zu investieren, die grundlegende Gesundheitsleistungen, darunter auch robustere Gesundheits-Informationssysteme, im Verlauf von Krisen aufrechterhalten können.“ Ein Vergleich der Übersterblichkeit in den einzelnen Regionen verdeutlicht den Ernst dieser Warnungen. Außer einer Anerkennung der Ungleichheiten – ohne ein Verständnis, warum sie existieren – kann man kaum etwas erwarten, damit die von der WHO geforderten Änderungen vorgenommen werden. Die Ungleichheiten sind letztlich ein Nebenprodukt des Weltkapitalismus und seiner verbrecherischen Politik, durch die sich das Virus ungehindert unter den schwächsten und entrechteten Teilen der Weltbevölkerung ausbreiten konnte.