Von Andre Damon – 10. Oktober 2022
Am Freitag organisierten ukrainische Spezialkräfte einen Selbstmordanschlag auf die Kertsch-Brücke, die die Krim mit dem russischen Festland verbindet. Dabei wurden drei Menschen getötet und die Hälfte eines Brückenstrangs zum Einsturz gebracht. Die ukrainischen Spezialkräfte haben sich gegenüber der New York Times sofort zu dem Anschlag bekannt. Vertreter der ukrainischen Regierung lobten den Terroranschlag und gaben nur wenige Minuten nach dem Anschlag sogar eine Gedenkbriefmarke heraus. Ehemalige Vertreter der US-Regierung lobten den terroristischen Selbstmordanschlag. Der ehemalige Direktor für Europäische Angelegenheiten des Nationalen Sicherheitsrats, Alexander Vindman, twitterte zu einem Bild der brennenden Brücke: „Ich habe von diesem Moment geträumt.“ Die US-Medien taten so, als ob noch nicht feststünde, wer für den Anschlag verantwortlich ist. Diese Haltung ist beispielhaft für den vollendeten Zynismus, der alle Aspekte der US-Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine prägt. Sie schrieben, Putin habe das ukrainische Militär „beschuldigt“ und „behauptet“, dass der Selbstmordanschlag auf Zivilisten und zivile Infrastruktur ein „Terroranschlag“ war – als wäre das nicht offensichtlich. Die New York Times, die Washington Post und das Wall Street Journal übergingen in ihren Darstellungen völlig, dass hochrangige Vertreter der US-Regierung den Angriff nicht nur öffentlich genehmigt hatten, sondern dass ein ehemaliger Vertreter der US-Regierung sogar öffentlich dazu aufgerufen hatte.