Journalistin sagt, ukrainischer Geheimdienst versuchte, sie zur Propagandistin zu machen

Von David Goeßmann – 3. Januar 2023

Das ukrainische Verteidigungsministerium beendete die Akkreditierung der dänischen Reporterin Kimer. Der Vorwurf: russische Propaganda. Vor allem, was darauf folgte, ist schockierend, beklagt nicht nur die Betroffene. – Matilde Kimer ist eine erfahrende und anerkannte Reporterin. Für den dänischen Rundfunk berichtete die Journalistin seit 2014 als Auslandskorrespondentin aus Russland und der Ukraine. Immer wieder produzierte sie aus dem Kriegsgebiet Berichte fürs Fernsehen und Radio. Allein im vergangenen Jahr lieferte sie 230 Beiträge über die russische Invasion in die Ukraine. Sie ist zudem Autorin des Buchs Krigen indeni (Der Krieg im Inneren), der die 2014-Proteste in Kiew, den Sturz der ukrainischen Regierung unter Viktor Yanukowitsch und die Kämpfe in der Ostukraine schildert. Im letzten Monat erhielt sie von Königin Margarethe II von Dänemark den angesehene Ebbe Munk Preis. Doch aus der Ukraine wird die preisgekrönte Kimer nun nicht mehr berichten können. Das ukrainische Verteidigungsministerium hat der dänischen Reporterin ihre Presseakkreditierung entzogen. Der Vorwurf: Sie soll russische Propaganda verbreitet haben. Das behauptet jedenfalls der ukrainische Geheimdienst SBU.

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