Von Thomas Röper – 16. Mai 2023
Gegen den massiven Widerstand des Westens hat die Arabische Liga beschlossen, Syrien offiziell wieder in die Arabische Liga aufzunehmen. Was sind die Hintergründe und was bedeutet das geopolitisch? – Vor einer Woche habe ich berichtet, dass Syrien in wenigen Tagen in die Arabische Liga zurückkehren wird. Dass auch der Iran und Saudi-Arabien parallel dazu ihre Beziehungen verbessern, macht die Niederlage des US-geführten Westens im Nahen Osten komplett. Außerdem hat auch das eigentlich eher den USA zugeneigte Ägypten nun die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zum Iran angekündigt. Die USA, die die syrische Regierung um jeden Preis stürzen wollen und daher mit Hilfe der CIA-Operation Timber Sycamore den Krieg in Syrien entfesselt haben, haben bis zuletzt vergeblich versucht, die arabischen Staaten von der Wiederaufnahme Syriens in die Arabische Liga abzuhalten. Außerdem haben die USA den Konflikt zwischen Saudi-Arabien und dem Iran nach Kräften angefeuert, um den arabischen Staaten die Präsenz ihrer großen Militärstützpunkte in der Region mit der angeblichen Gefahr aus dem Iran zu begründen. Diese klassische „Teile-und-herrsche“-Strategie der USA im Nahen Osten ist nun offenbar zusammengebrochen und die arabischen Staaten nehmen nicht nur Syrien wieder in ihren Kreis auf, sondern normalisieren auch die Beziehungen zum Iran im Eiltempo. Und auch der türkische Präsident Erdogan ist im Boot, was ein Grund mehr für den US-geführten Westen ist, ihm bei den aktuellen Wahlen eine Niederlage zu wünschen. Der Libanon-Korrespondent der russischen Nachrichtenagentur TASS hat in einer Analyse erklärt, wie es zu den aktuellen Entwicklungen gekommen ist, was das geopolitisch und für die Region bedeutet und welche Interessen die einzelnen beteiligten Länder haben. Ich habe die sehr interessante Analyse übersetzt, weil man in deutschen Medien – außer Verdammungen von Assad – keine Informationen über die wichtigen Vorgänge findet.