Von Thomas Röper – 3. November 2023
Beginnt nun eine Kehrtwende in der deutschen Berichterstattung? Im Stern wurde ein bemerkenswerter Kommentar veröffentlicht. – Ich weise seit langer Zeit darauf hin, dass die deutschen Medien in Sachen Ukraine Kriegspropaganda verbreiten, die an das Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert. Die deutschen Medien wollen Siegeszuversicht verbreiten, wo eine totale militärische Niederlage bereits sicher ist. Mal sollte die ukrainische Offensive den Sieg bringen, dann waren es die westlichen „Wunderwaffen“, die Russlands Armee schlagen sollten. Und vor allem der Spiegel bringt immer noch fast täglich die Meldungen des britischen Geheimdienstes, der sich durch eine besonders reiche Fantasie auszeichnet, denn wenn man ihm glauben wollte, hatte Russland schon Ende März 2022 keine Raketen mehr. Dass all diese Meldungen aus London sich schnell als frei erfundene Kriegspropaganda entpuppt haben, hat Medien wie den Spiegel nicht daran gehindert, sie fleißig weiterhin zu veröffentlichen.
In britischen und US-amerikanischen Medien kann man schon seit Monaten immer wieder lesen, dass es um die Ukraine schlecht bestellt ist. Dieses Muster ist bekannt: Wenn sich die Politik des Westens ändert, werden die nötigen Entscheidungen in den angelsächsischen Hauptstädten getroffen, weshalb die dortigen Medien wesentlich informativer sind, denn sie formen die öffentliche Meinung dort und berichten daher schon Monate früher über sich abzeichnende Tendenzen als deutsche Medien.
Erst wenn dort eine Entscheidung zur Änderung der Politik gefallen ist, ändern auch die deutschen Medien – für ihre Leser meist sehr überraschend – plötzlich die Berichterstattung.
Das erwarte ich schon seit einiger Zeit und vielleicht hat das jetzt begonnen, denn im Stern ist unter der Überschrift „Russlands Angriff – Krieg längst gewonnen? Wie Experten den Sieg zusammenfantasieren – und damit der Ukraine schaden“ ein Kommentar erschienen, der über weite Strecken erstaunlich kritisch und ehrlich war.