Am Montag kündigte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin den Beginn der Operation Prosperity Guardian an, einer Marineoperation im Roten Meer und dem Golf von Aden. Sie richtet sich gegen die Huthi-Rebellen im Jemen, bedroht aber auch den Iran.
Austin machte diese Ankündigung in Israel und unterstrich damit die Rolle, welche die israelischen Streitkräfte, die momentan Massenmorde im Gazastreifen verüben, in einem künftigen Krieg mit dem Iran spielen sollen.
Austin erklärte am Montag: „Die jüngste Eskalation der rücksichtslosen Huthi-Angriffe aus dem Jemen bedroht den freien Handelsverkehr, gefährdet unschuldige Seeleute und verstößt gegen das Völkerrecht. … Wir stehen vor einer internationalen Herausforderung, die kollektives Handeln erfordert.“
Austin machte deutlich, dass der Iran das Hauptziel der Operation ist. Bei einer Pressekonferenz in Israel erklärte er: „Der Iran verschärft die Spannungen, indem er weiterhin terroristische Gruppen und bösartige Angriffe dieser iranischen Stellvertreter unterstützt, welche die Region bedrohen und eine Ausweitung des Konflikts auslösen könnten.“ In einer zweideutigen Drohung erklärte Austin: „Natürlich wollen die Vereinigten Staaten keinen Krieg. Deshalb rufen wir den Iran dringend dazu auf, Schritte zur Deeskalation zu unternehmen.“
Die USA haben eine Armada von fast 20 Kriegsschiffen in den Nahen Osten entsandt, angeführt von zwei Flugzeugträger-Kampfgruppen. An der neuen Marineoperation werden sich die meisten imperialistischen Großmächte beteiligen, darunter das Vereinigte Königreich, Frankreich, Italien und Spanien. Deutschland prüft laut Angaben des Verteidigungsministeriums eine Beteiligung. An einer Videokonferenz mit den Vertretern von 43 Nationen am Dienstag auf der Austin um die Unterstützung für die Kriegsmission warb, war Berlin vertreten.
Am Samstag schoss die USS Carney, ein Lenkwaffenzerstörer der Arleigh-Burke-Klasse, mehr als ein Dutzend Drohnen aus dem Jemen ab. Austin erklärte, die Initiative sei eingeleitet worden, um „auf die Herausforderung zu reagieren, die dieser nichtstaatliche Akteur darstellt, der ballistische Raketen und unbemannte Flugkörper auf Handelsschiffe vieler Nationen abfeuert, die legal in internationalen Gewässern unterwegs sind.“
Bei einer Pressekonferenz mit dem israelischen Verteidigungsminister Yoav Gallant erklärte Austin: „Wir handeln, um eine internationale Koalition aufzubauen, um dieser Bedrohung zu begegnen.“
Nach seiner Abreise aus Israel will Austin auf dem Flugzeugträger USS Gerald R. Ford, der sich derzeit im östlichen Mittelmeer aufhält, einen Zwischenhalt einschieben. Austins Besuch in Israel ist Teil einer ganzen Reihe von Besuchen hochrangiger US-Regierungsvertreter in diesem Land. Am Montag war auch Generalstabschef C. Q. Brown zu Besuch in Israel. Letzte Woche besuchte der Nationale Sicherheitsberater, Jake Sullivan, das Land, und CIA-Chef Bill Burns traf sich in Warschau mit katarischen und israelischen Regierungsvertretern.
Anfang des Monats hatte Sullivan mit einer Militäraktion gegen die Huthi-Rebellen gedroht und erklärt, die USA würden „zu einem Zeitpunkt und an einem Ort unserer Wahl … geeignete Maßnahmen ergreifen“.