Von Thomas Röper – 21. Dezember 2023
Roderich Kiesewetter ist einer der bekanntesten transatlantischen Kriegspropagandisten Deutschlands, dessen Behauptungen die Medien gerne zitieren. Daher ist es merkwürdig, dass sie interessante Aussagen, die er vor einigen Tagen gemacht haben, verschweigen.
Der Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter macht ständig Schlagzeilen, weil er neben Agnes Strack-Zimmermann einer der radikalsten Kriegsbefürworter gegen Russland ist. Daher zitieren die deutschen Medien, die ebenfalls für Kriegsverlängerung durch Waffenlieferungen in die Ukraine trommeln, ihn sehr gerne. Am 17. Dezember war Kiesewetter bei der Sendung Berlin Direkt und hat einige sehr interessante Aussagen gemacht, über die die deutschen Medien aus gutem Grund nicht berichtet haben. Also tue ich es. …
Die russische Position ist, dass Russland sich in der Ukraine im Krieg mit dem gesamten kollektiven Westen befindet. Der Fachbegriff dafür lautet „Stellvertreterkrieg“, was bedeutet, dass Länder andere Länder stellvertretend für sich Krieg führen lassen. Im Falle der Ukraine bedeutet das, dass die Ukraine stellvertretend für den kollektiven Westen einen Krieg gegen Russland kämpft. Die Ukrainer werden also für die Interessen des Westens geopfert, das ist die Natur von Stellvertreterkriegen.
Bei Berlin Direkt hat Kiesewetter diese These, die eigentlich als „russische Propaganda“ bezeichnet wird, bestätigt. Bei Minute 6.28 der Sendung sagte er in der Sendung ganz offen:
„Dabei führt sie (die Ukraine) einen Stellvertreterkrieg“
Er fügte unmittelbar danach jedoch eine Lüge hinzu, um seiner Aussage eine für den Zuschauer verständlich zu machen:
„Wenn die Ukraine zerfällt, macht Russland weiter, wie versprochen und zugesagt, den Krieg gegen das Baltikum und Moldau aus.“
Nun gut, hier würde mich interessieren, wann Russland „versprochen und zugesagt“ haben soll, Krieg gegen das Baltikum oder Moldawien zu führen. Das Gegenteil ist der Fall, aber das weiß der deutsche Zuschauer ja nicht.
Worum es bei dem Stellvertreterkrieg unter anderem geht, sagte Kiesewetter bei etwa Minute 8.40 erstaunlich offen:
„Wenn Europa die Energiewende vollziehen will, braucht es eigene Lithium-Vorkommen. Die größten Lithium-Vorkommen in Europa liegen im Donezk-Lugansk-Gebiet. Deshalb will Russland die auch, um uns abhängig zu machen von der Energiewende mit Blick auf Elektromotoren. Also wir haben hier auch ganz andere Ziele noch im Hintergrund. Und deshalb brauchen wir eine vereinte Anstrengung der Bürgerinnen und Bürger, damit unsere Politik die Rückendeckung hat, mehr für die Ukraine zu tun.“