Von Thomas Scripps – 19. Februar 2024
Israel bereitet sich weiterhin auf eine Bodenoffensive gegen Rafa an der Grenze des Gazastreifens zu Ägypten und auf einen Krieg mit seinem nördlichen Nachbarn Libanon vor.
Verteidigungsminister Yoav Gallant bezeichnete die Stadt im Süden von Gaza, in der momentan eine Million vertriebene und hungernde Palästinenser leben, als „bedeutende Hochburg der Hamas“ und drohte, die israelische Armee (IDF) würde „sich gründlich auf zukünftige Operationen vorbereiten“.
Außenminister Israel Katz erklärte auf der Münchener Sicherheitskonferenz: „Wir können die Hamas nicht einfach dort lassen. Der Staat Israel wird sich mit Rafah befassen müssen.“ Bei Luftangriffen wurden in der Stadt voller Flüchtlinge bereits Hunderte von Männern, Frauen und Kinder getötet.
Der größte Teil der Bevölkerung von Gaza ist schon jetzt auf weniger als einem Fünftel des ursprünglichen Gebietes zusammengepfercht. Alle wichtigen städtischen Zentren wurden zerstört, so dass die Palästinenser keine Möglichkeit haben, Israels „Evakuierungs“-Anweisungen zu folgen. Wie bekannt wurde, plant Israel die Einrichtung einer Reihe von Zeltstädten in einer noch kleineren Ecke im Südwesten der Enklave, die ans Meer gedrängt liegt.
Auch Ägypten macht Pläne, um eine Massenflucht von tausenden Verzweifelten über die Grenze in die Wüste Sinai zu verhindern. Der Grenzzaun wird verstärkt und um ein abgeriegeltes Gebiet herum werden sieben Meter hohen Mauern errichtet. Mehrere Nachrichtenagenturen berichten von Quellen, die von Plänen für ein mehr als 20 Quadratkilometer großes Lager sprechen.
Dieses verbrecherische Vorhaben ist Teil einer Verschwörung gegen das palästinensische Volk, bei der Israel Ägypten zu versichern versucht, dass die Zwangsumsiedlung von hunderttausenden Menschen auf die eine oder andere Weise streng kontrolliert werden wird. Deshalb erklärte Katz in München vor der Presse, Israel habe nicht die Absicht, die Palästinenser gewaltsam aus Gaza zu deportieren. Man werde sich mit „Ägypten abstimmen“, um sicherzustellen, dass dessen Interessen – d.h. die innere Sicherheit – nicht gefährdet werden.
Die faschistische Regierung Israels hat indessen wiederholt deutlich gemacht, dass sie es vorzieht, die Palästinenser aus den besetzten Gebieten, die sie dauerhaft annektieren will, in die Wüste Sinai zu vertreiben. Wenn sie sich nicht gewaltsam vertreiben lassen, werden diejenigen, die sich weigern, zu Zehntausenden getötet werden.