Von Clara Weiss – 5. März 2024
Vor drei Wochen jährte sich nicht nur der NATO-Krieg gegen Russland in der Ukraine zum zweiten Mal, sondern es war auch der zehnte Jahrestag des Putsches von 2014 in Kiew, durch den die Regierung von Wiktor Janukowitsch gestürzt wurde und die NATO-freundliche Regierung des „Schokoladen-Oligarchen“ Petro Poroschenko an die Macht kam. Poroschenko wurde 2019 von Wolodymyr Selenskyj abgelöst, in einer Abstimmung, die vor allem Ausdruck der Opposition gegen den Putsch von 2014 und den Kriegskurs gegen Russland war.
Die beiden Ereignisse – der Putsch und der Beginn des offenen Kriegs zwischen der NATO und Russland – sind untrennbar miteinander verbunden. Letzten Endes sind beide das Ergebnis der stalinistischen Zerstörung der Sowjetunion, die zur Wiedereinführung des Kapitalismus und zur Herrschaft krimineller Oligarchien führte und die gesamte Region für die Intervention des Imperialismus öffnete. In den Medien wird dieser historische Hintergrund des Kriegs, der bereits hunderttausende Menschenleben gefordert hat, ständig vertuscht und durch Lügen verzerrt.
Trotz der gut dokumentierten Rolle faschistischer Kräfte wie des Rechten Sektors bei dem Putsch werden die Maidan-Proteste und der Putsch selbst weiterhin fälschlicherweise als „demokratische Revolution“ dargestellt. Diese politische und historische Lüge ist eine zentrale Komponente der ebenso falschen Kriegspropaganda, die die Ukraine als Leuchtfeuer der „Demokratie“ darstellt.
Euromaidan in Kiew
Anlässlich des Jahrestags dieses Ereignisses sprach die WSWS mit Jugendlichen in der Ukraine, deren Erfahrungen die Propaganda in den Medien Lügen strafen. Sie sind jetzt im späten Teenageralter oder Anfang zwanzig, und ihr Leben wurde von den weitreichenden Angriffen auf die sozialen und demokratischen Rechte der Arbeiterklasse geprägt, die mit der systematischen Verwandlung des Landes in den Ausgangspunkt für einen Krieg mit Russland einhergingen.