Von Beat Gerber – 11. Mai 2024
Die Pro-Palästina-Demonstrationen in den USA haben jetzt auch Proteste an den Schweizer Hochschulen ausgelöst. In Genf und Lausanne kam es in den letzten sieben Tagen zu lebhaften Demonstrationen mit bis zu 1.000 Studierenden. Sie verlangten von der Unileitung, sich für eine sofortige Waffenruhe in Gaza einzusetzen und sämtliche Beziehungen zu israelischen Hochschulen abzubrechen.
Auch an der ETH Zürich gab es am vergangenen Dienstag (7.5.) kurz vor Mittag eine Kundgebung. Über 100 Personen besetzten die Eingangshalle des Hauptgebäudes an der Rämistrasse. Sie sassen am Boden und skandierten „Israel bombardiert, die ETH finanziert!“ Gefordert wurde der „akademische Boykott Israels“, das heißt ein Ende der Zusammenarbeit mit allen israelischen Institutionen, die am Gaza-Krieg beteiligt sind.
Während in der Romandie die Rektorate jeweils zu vermitteln suchten, zeigte die ETH keine Geduld. Die Schulleitung billigte die an sich friedliche Aktion nicht und rief kurzerhand die Polizei. Die Demonstrierenden hatten die Wahl, abzuziehen oder wegen Hausfriedensbruch angeklagt zu werden. 28 Protestierende wurden schließlich von den Ordnungskräften aus den akademischen Hallen getragen und verzeigt [angezeigt; die GG-Red.] .