Von Patrick Martin – 28. Juni 2024
Das TV –Duell vom Donnerstagabend zwischen dem demokratischen US-Präsidenten Joe Biden und dem republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump war ein unwürdiges Spektakel.
Der eine Kandidat konnte kaum einen Satz zu Ende führen, wiederholte aber fortwährend sein Bekenntnis zur militärischen Vorherrschaft der USA und zum Krieg gegen Russland. Der andere verteidigte offen den faschistischen Putschversuch vom 6. Januar 2021, mit dem er versucht hatte, eine Präsidialdiktatur zu errichten.
Bidens desaströser Auftritt hat bereits eine ausgewachsene Krise in der Demokratischen Partei ausgelöst. Noch bevor die 90-minütige Sendung zu Ende ging, gab es panische Telefonate von Demokraten und ihren Medienvertretern, die Bidens Rückzug aus dem Rennen forderten. Sie schlugen vor, am Demokratischen Nationalkonvent im August einen glaubwürdigeren Kandidaten aufzustellen. Das Verfahren zur Durchführung eines solchen Wechsels ist jedoch höchst umstritten und auch problematisch, da es kaum jemanden gibt, der Biden ersetzen könnte.
Im politischen Establishment der USA wächst hauptsächlich die Sorge, dass Bidens katastrophale Performance, die Trump reelle Chancen im Wahlkampf einräumt, die weit fortgeschrittenen Pläne zur Ausweitung des Ukrainekriegs, den Trump in Frage stellt, gefährden könnte. All ihre Bemühungen, einen Ersatz für Biden zu finden, zielen darauf ab, einen Präsidenten einzusetzen, der in der Lage ist, die massive Eskalation imperialistischer Gewalt der USA auch wirklich weltweit durchzusetzen.
Wäre Biden nicht so sichtbar auf offener Bühne eingebrochen, wäre Trumps Auftritt allgemein als sehr negativ gesehen worden, ja er hätte den Herausforderer sogar disqualifizieren können. Der 78-jährige faschistoide Ex-Präsident weigerte sich mehrmals, auf Fragen zu antworten, war offensichtlich auf Migranten als Ursache allen Übels fixiert und leugnete selbst elementare Fakten. Er schaffte es nicht, ohne dreiste und offensichtliche Lügen auf ein einziges Thema einzugehen.