Von Thomas Röper – 6. Juli 2024
Der Vertrag über den Gastransit durch die Ukraine in die EU läuft Ende 2024 aus. Eine Vertragsverlängerung ist nicht geplant. Die Folgen für die Wirtschaft der EU werden in den Medien jedoch nicht thematisiert.
Vor der Eskalation des russisch-ukrainischen Konflikts war Russland der wichtigste Energielieferant der EU. Jahrzehntelang haben Unternehmen und private Verbraucher vom billigen russischen Erdgas profitiert. Der Anteil des russischen Pipelinegases an den EU-Gasimporten ist dann aber von über 40 Prozent im Jahr 2021 auf rund acht Prozent im Jahr 2023 gesunken, meldete die EU ganz stolz. Und die Folgen sind eindeutig zu spüren.
Die Folgen des Wegfalls von russischem Gas
Die Versuch eines Austausches von Erdgas und Kohle durch erneuerbare Energien in der Stromerzeugung erfolgte in Europa vor dem Hintergrund eines allgemeinen Rückgangs der Stromnachfrage, dessen Grund die schwächere Wirtschaft in Europa ist. In Deutschland beispielsweise sinkt die Industrieproduktion seit Jahren.
Sogar diese Katastrophenmeldungen hat Bundeskinderbuchautor Habeck, der derzeit den Bundeswirtschaftsminister spielen darf, jedoch als Erfolg seiner Energiepolitik präsentiert, denn er hat nur von der Reduzierung des Energieverbrauches als Erfolg im Kampf gegen den Klimawandel gesprochen, ohne den Grund für den Rückgang des Energieverbrauchs – nämlich die Deindustrialisierung Deutschlands – zu erwähnen.
Der Rückgang der russischen Gaslieferungen hat zu einer Verknappung von Gas und zu einem starken Anstieg der Preise geführt, die zeitweise Rekordhöhen erreicht haben. Die EU-Wirtschaft, die sich gerade erst von den verheerenden Auswirkungen der COVID-Maßnahmen erholt hatte, geriet erneut ins Wanken. Eine hohe Inflation, ein sinkendes BIP und hohe Strompreise haben die wichtigsten Sektoren der europäischen Wirtschaft, insbesondere die Industrie, schwer getroffen.