Von Thomas Röper – 25. September 2024
Seit Monaten hört man in den Medien, es solle Ende des Jahres einen neuen „Friedensgipfel“ geben, zu dem auch Russland eingeladen werden solle, und Selensky wolle einen neuen „Friedensplan“ dafür vorschlagen. Nun werden die ersten Details bekannt – und sie machen wenig Hoffnung auf Frieden.
Bisher war in den westlichen Medien immer von Selenskys „Friedensformel“ die Rede, die angeblich den Frieden in der Ukraine bringen sollte. Bekanntlich ist daraus nichts geworden, weil Selensky in seiner „Friedensformel“ die Rückgabe aller russischen Gebiete inklusive der Krim an die Ukraine, hunderte Milliarden Dollar Reparationen und die Auslieferung aller Russen, die Kiew zu Kriegsverbrechern erklärt hat, fordert, was de facto die Forderung nach einer Kapitulation Russlands ist. Man kann zum Ukraine-Konflikt stehen wie man will, aber diese „Friedensformel“ war schon deshalb unrealistisch, weil in einem Krieg nicht die siegreiche Seite kapituliert.
Die Versuche der Ukraine und des Westens, die Unterstützung des globalen Südens für Selenskys „Friedensformel“ zu gewinnen, waren ebenfalls erfolglos, weil die außerhalb der westlichen Medienblase lebende Welt eine andere Sicht auf den Ukraine-Konflikt hat, als der Westen. Im globalen Süden sind fast alle Staaten der Meinung, dass der Westen die Eskalation vom Februar 2022 provoziert hat, indem er die NATO an Russlands Grenzen geschoben hat und auch die Ukraine in die NATO holen wollte.
Dass die NATO ein Verteidigungsbündnis oder gar ein „Friedensprojekt“ sei, glaubt im globalen Süden niemand, denn in den letzten Jahren haben die NATO und/oder ihre Mitgliedsstaaten zu viele illegale Angriffskriege geführt, die in keinem der betroffenen Länder zu Demokratie, Wohlstand oder Frieden geführt haben. Aus diesem Grund teilt man im globalen Süden die Meinung Russlands, dass die NATO keineswegs ein ungefährliches Friedensbündnis ist, die für alle nur das Beste will.
Es sei nur an Afghanistan, Syrien, Libyen und andere Länder erinnert, denen der Westen in den letzten 20 Jahren Demokratie, Freiheit und Wohlstand bringen wollte. Wie ist denn heute die Lage in diesen Ländern, herrschen dort Wohl[Hier weiterlesen]stand, Freiheit und Demokratie?
Daher hat man im globalen Süden durchaus Verständnis für die Sorgen, die die Annäherung der NATO an Russlands Grenzen in Moskau auslöst.