Von Tom Hall – 3. Oktober 2024
Am Dienstag, den 1. Oktober setzten Zehntausende von Hafenarbeitern in den USA an der Ost- und der Golfküste ihren Streik fort. Der Ausstand ist Teil einer breiteren Bewegung der Arbeiterklasse, die auch im Streik von 33.000 Boeing-Beschäftigten zum Ausdruck kommt.
Die Hafenarbeiter sind entschlossen, ihre Forderungen durchzusetzen. Sie verlangen eine 70-prozentige Lohnerhöhung und Schutz vor Arbeitsplatzverlusten durch Automatisierung.
An den Streikposten herrscht eine kämpferische Stimmung. In New York City skandierten die Arbeiter: „Wer hält das Land am Laufen? Wir!“
Ein Hafenarbeiter in zweiter Generation erklärte: „Ich bin eigentlich kein politischer Mensch, aber ich bin der Meinung, jeder sollte seine Familie ernähren, ein Haus haben und seine Kinder gut aufziehen können.“
Die riesigen Gütermengen, die jeden Tag die Häfen passieren, beweisen seiner Ansicht nach, dass mehr als genug Geld da ist: „Es gibt keinen Grund, warum wir nicht alle bekommen könnten, was uns zusteht. Ich verdiene 40 Dollar pro Stunde, und das war mal ein guter Lohn. Wollen Sie wissen, wie hoch meine Miete ist? Ich zahle über 3.000 Dollar pro Monat. Da sind 40 Dollar pro Stunde nicht so viel, wie sie es früher einmal waren.“
Auf die Frage nach der Beziehung zwischen Profit und Automatisierung erklärte er, neue Technologien sollten dazu dienen, die Arbeitsbelastung zu verringern: „Die Produktion sollte dazu da sein, Arbeitsplätze zu schaffen und das Leben der Menschen zu verbessern, und nicht dazu, dass es ihnen schlechter geht und sie unter größerem Stress stehen, nur damit ein paar Wenige reich werden.“
Die Mainstreammedien versuchen, die Hafenarbeiter als faul und verwöhnt darzustellen. Die New York Times, das Sprachrohr der Demokratischen Partei und des Militärs, versuchte am Mittwoch die im Hafen tätigen Lastwagenfahrer aufzuhetzen, die wegen des Streiks vorübergehend keine Arbeit haben. Allerdings unterstützten zwei von drei der interviewten Fahrer den Streik.