Von Peter Schwarz – 31. Oktober 2024
Volkswagen will die Gehälter seiner 120.000 Beschäftigten in Deutschland um fast 20 Prozent senken und damit jährlich zwei Milliarden Euro einsparen. Das wurde am Mittwochabend nach der zweiten Verhandlungsrunde über den VW-Haustarifvertrag bekannt.
- Die geforderten Kürzungen, über die das Handelsblatt bereits im Voraus berichtet hatte, setzten sich folgendermaßen zusammen:
- Die Gehälter werden pauschal um 10 Prozent reduziert (statt wie gefordert um 7 Prozent erhöht) und für die Jahre 2025 und 2026 eingefroren.
- Zuschläge, Bonuszahlungen und Gratifikationen werden ersatzlos gestrichen.
- Ältere Arbeiter, die seit dem „Zukunftspakt“ von 2005 die Wochenarbeitszeit auf 25 bis 33 Stunden (am Band), bzw. auf 26 bis 34 Stunden (in der Verwaltung) reduzieren konnten, müssen wieder volle 35 Stunden arbeiten.
- Zeitarbeiter werden nicht mehr nach einem VW-eigenen, sondern nach dem niedrigeren Branchentarif bezahlt.
- Die Zahl der Auszubildenden, bisher 1400 jährlich, wird reduziert.
Eine Lohnsenkung, wie sie das VW-Management nun provokativ fordert, ist in der deutschen Nachkriegsgeschichte bespiellos. Vielen VW-Arbeiterinnen und Arbeitern, die eine Familie versorgen, ein Haus abbezahlen und andere Verpflichtungen erfüllen müssen, würde sie finanziell das Genick brechen. Trotzdem haben die IG Metall und der Betriebsrat bereits Entgegenkommen signalisiert.