Europäische Union verhängt Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge

Von Nick Beams – 2. November 2024

Auf jedem Treffen der internationalen Wirtschafts- und Finanzorganisationen wie dem Internationalen Währungsfonds wird davor gewarnt, dass Zölle und andere protektionistische Maßnahmen die Weltwirtschaft spalten und das Wirtschaftswachstum verlangsamen oder – noch schlimmer – zur Bildung von verfeindeten Handelsblöcken wie in den 1930er Jahren führen.

Doch trotz dieser Warnungen, die auch Finanz- und Wirtschaftsanalysten in ihren Kommentaren wiederholen, werden weiterhin Zollbarrieren errichtet. Führend dabei sind die USA mit höheren Zollschranken und Kontrollen für Hightech-Exporte, die unter Präsident Trump eingeführt und von Biden deutlich verschärft wurden.

Nun schließt sich die Europäische Union dieser Entwicklung an. Diese Woche hat sie einen weiteren Zoll von 35 Prozent auf chinesische Elektrofahrzeuge beschlossen – zusätzlich zu dem zehnprozentigen Zoll, der bereits in Kraft ist.

Die neuen Maßnahmen, die nächste Woche in Kraft treten, sollen für fünf Jahre gelten. Sie wurden mit der Begründung eingeführt, chinesische Elektrofahrzeugbauer würden in unfairer Weise von staatlichen Subventionen profitieren.

Die chinesische Regierung wies die Behauptung über unzulässige staatliche Unterstützung zurück und erklärte, sie werde „weiterhin alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die legitimen Rechte und Interessen aller chinesischen Unternehmen entschlossen zu schützen.“

Die chinesischen Autobauer erhalten zwar Subventionen und Hilfen, wie auch in anderen Ländern üblich, doch der eigentliche Grund für ihr zunehmendes Vordringen in die EU-Märkte ist die weiter fortgeschrittene Technologie und die deutlich niedrigere Kostenstruktur.

Das ist einer der Gründe, warum die Verhängung von Zöllen auf großen Widerstand der deutschen Regierung und der deutschen Autokonzerne stieß, die in einer Zusammenarbeit mit chinesischen Herstellern ihren Weg sehen, im immer schärferen globalen Kampf in der Branche zu überleben. Sie befürchten außerdem, dass die Zölle Vergeltungsmaßnahmen nach sich ziehen, die ihre Märkte in China treffen würden.

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