Syrien – Teil 3: Die Rolle Israels

Von Thomas Röper – 19. Dezember 2024

Israel ist der große Profiteur der Entwicklungen in Syrien und Netanjahu könnte nach dem Sturz von Assad seinen Zielen, ein Großisrael zu schaffen und alle Gegner Israels zu vernichten, einen sehr großen Schritt näher gekommen sein.

Israel hat beim Sturz von Assad vielleicht keine entscheidende Rolle gespielt, ist aber offenbar der Hauptprofiteur der Entwicklungen. Allerdings kann das auch noch umschlagen, wenn in Syrien echte Islamisten an die Macht kommen sollten, die es mit dem Kampf gegen Israel weitaus ernster meinen, als Assad, der bestenfalls passiv gegen Israel vorgegangen ist.

Die Interessen Israels

Israel will seine Macht im Nahen Osten ausbauen und die aktuelle, national-faschistische israelische Regierung strebt sehr offen ein Großisrael an, das den Gazastreifen, das Westjordanland und Teile Syriens annektiert. Was dabei aus den dort lebenden Palästinensern und anderen Arabern wird, fragt im Westen übrigens niemand, obwohl das Ziel der aktuellen israelischen Regierung offensichtlich deren Vernichtung oder Vertreibung ist.

Das erste Ziel Israels ist es, den Iran zu schwächen, der die Hamas in Gaza und die Hisbollah im Libanon unterstützt. Diese Unterstützung lief bisher über Syrien, was einer der Gründe dafür ist, dass der Iran Assad so stark unterstützt hat, weil er die Nachschubwege für die Hisbollah und die Hamas sichern wollte.

Israels Ziel war daher der Sturz Assads, um die Nachschubwege von Hisbollah und Hamas aus dem Iran abzuschneiden. Das Ziel hat Israel nun erreicht.

Dass die Islamisten von HTS ihr Vorgehen mit Israel koordiniert haben, ist bemerkenswert, aber man sieht das daran, dass der Angriff der Islamisten an dem Tag erfolgte, als Israel seinen Waffenstillstand mit der Hisbollah geschlossen und einen kleinen Grenzstreifen syrischen Gebietes bei den ohnehin schon völkerrechtswidrig von Israel okkupierten Golanhöhen besetzt hat. Und am Tag des Sturzes von Assad hat die israelische Armee gemeldet, weitere Truppen dahin verlegt zu haben, um eine „Pufferzone“ zu bilden und unbestätigte Meldungen sprachen davon, dass israelische Panzer nur 20 Kilometer von der syrischen Hauptstadt Damaskus entfernt gesichtet wurden.

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