UN melden totale Lebensmittel- und Stromblockade des Gazastreifens durch Israel

Von Andre Damon – 11. März 2025

Die israelische Regierung kündigte am Sonntag die vollständige Abschaltung der Stromversorgung des Gazastreifens an. Seit Anfang des Monats blockiert sie bereits alle Lieferungen von Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern.

Mit dieser totalen Blockade soll der Plan umgesetzt werden, der zunächst von rechtsextremen Mitgliedern der israelischen Regierung vorgeschlagen und später von der Trump-Administration übernommen wurde. Es geht darum, den Gazastreifen ethnisch zu säubern, indem die Enklave unbewohnbar gemacht wird und die Menschen gezwungen werden, „freiwillig“ zu fliehen, wenn sie nicht verhungern wollen.

Auf die Frage „Was hat die israelische Regierung bisher in den Gazastreifen hineingelassen?“ antwortete UN-Sprecher Stéphane Dujarric: „Nichts. Es kommen keine Waren mehr hinein. Es kommen keine Lastwagen hinein.“

Der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe, Muhannad Hadi, sagte:

„Die Einfuhr von humanitärer Hilfe in den Gazastreifen wurde an neun aufeinanderfolgenden Tagen gestoppt … Das humanitäre Völkerrecht ist eindeutig: Die Grundbedürfnisse der Zivilbevölkerung müssen erfüllt werden, unter anderem durch die ungehinderte Einfuhr und Verteilung von humanitärer Hilfe.“

„Wenn Israel die Stromzufuhr nach Gaza unterbricht, bedeutet das unter anderem, dass es keine funktionierenden Entsalzungsanlagen und damit kein sauberes Wasser mehr gibt“, erklärte Francesca Albanese, die UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete. Sie bezeichnete das Vorgehen als drohenden Völkermord.

Seit dem 11. Oktober 2023 gibt es im Gazastreifen keine Versorgung über das Stromnetz mehr, nachdem der damalige Energieminister Israel Katz entsprechende Anweisungen an die israelische Elektrizitätsgesellschaft erteilt hatte. Am 14. November 2024 wurde einzig die Entsalzungsanlage South Sea im Gazastreifen wieder an das israelische Stromnetz angeschlossen.

Die wichtigste Entsalzungsanlage des Gazastreifens, die den größten Teil des Trinkwassers liefert, arbeitet nun mit nur 20 Prozent der Kapazität und wird mit einem Generator betrieben. Die Anlage werde innerhalb von zehn Tagen vollständig abgeschaltet, wenn die Blockade andauere, sagte ein Sprecher des zuständigen Wasserwerks am Montag.

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