„Unvergifteter Lesestoff“ für die „Volksgemeinschaft“ sollte her. Krieg und Rassismus waren in der literarischen und politischen Propaganda seit 1890 Leitbegriffe
Von Wolfgang Beutin
14. März 2014
In dem zur Zeit diskutierten Bestseller des australisch-britischen Historikers Christopher Clark findet sich die Behauptung, Europa sei vor 1914 „allem Anschein nach in eine Phase der Entspannung“ eingetreten. Sollte das ganz allgemein zutreffen, so gilt es jedenfalls nicht für die ideologische Sphäre. In deutschsprachigen Veröffentlichungen – akademischen, belletristischen, journalistischen – sind Kriegsahnungen häufig, der kommende Weltenbrand ist oft unbezweifelte Gewißheit.