Von Thomas Röper – 5. Oktober 2024
Frankreich unterstützt in Afrika Terroristen, die es zuvor angeblich bekämpft hat, um die Regierungen der afrikanischen Staaten zu schwächen, die sich in den letzten Jahren gegen die ehemalige Kolonialmacht Frankreich aufgelehnt haben.
Geopolitik ist unmoralisch und hat nichts mit „Werten“, Menschenrechten oder Demokratie zu tun. Diese Schlagworte klingen gut und sollen die Bevölkerungen der westlichen Länder Glauben machen, der Westen kämpfe für eine edle Sache. Tatsächlich ist es weitaus banaler, denn es geht immer nur um Macht, Bodenschätze, Absatzmärkte und Geld. Das gilt auch für Afrika, wo es derzeit sehr interessante Entwicklungen gibt.
Die Ausgangslage
In Afrika war noch vor wenigen Jahren auch die Bundeswehr aktiv und hat zusammen mit der französischen Armee in Mali angeblich gegen Terroristen gekämpft. Tatsächlich ging es jedoch vor allem um die Sicherung der Uran-Lieferungen aus dem benachbarten Niger an Frankreich, denn Frankreich hatte sich als ehemalige Atommacht die Abbaurechte am nigrischen Uran gesichert. Der erste Grund für den Bundeswehreinsatz in Mali war es also, zu verhindern, dass die Terroristen auch in den Niger kommen und das „französische“ Uran bedrohen könnten, auf dem die französische Stromwirtschaft aufgebaut ist.
Der zweite Grund für den Einsatz war es, Frankreichs Position in seinen ehemaligen Kolonien zu festigen. Dafür war der angebliche Kampf gegen Terroristen ein idealer Vorwand nach dem Motto „Ihr braucht Frankreich zu Eurem Schutz, Frankreich ist der Gute, der Euch hilft und beschützt“.
Ein Sieg gegen die Terroristen war daher unerwünscht, denn wenn sich die Lage in Westafrika stabilisiert hätte, wäre der Vorwand weggefallen, unter dem Frankreich dort seine Armee stationiert hat, deren Aufgabe es war, die französische Dominanz in seinen ehemaligen Kolonien zu sichern.
Weil die Menschen vor Ort das verstanden haben und gleichzeitig immer unzufriedener damit wurden, dass Frankreich seine ehemaligen Kolonien weiterhin ausbeutet, während die immer tiefer in Armut versinken, kam es in Mali, Burkina Faso und Niger zu von der Bevölkerung bejubelten Militärputschen, nach denen die pro-französischen Statthalter entmachtet und französische Truppen, Medien und NGOs aus den Ländern geworfen wurden, die dort pro-französische Stimmungen verbreiten sollten.
Aus „Terroristen“ werden „Rebellen“
Die westlichen Medien haben daher ihre Bezeichnungen geändert. Die Terroristen, gegen die die französische Armee zusammen mit der Bundeswehr angeblich gekämpft haben, werden in westlichen Medien nun nicht mehr als „Terroristen“ und „Islamisten“, sondern als „Rebellen“ bezeichnet, weil sie gegen die Regierungen kämpfen, die die Frechheit besessen haben, Frankreich aus ihren Ländern zu werfen.