Von Elena Malinowa – 14. April 2023
Der Kriegsberichterstatter Maxim Fomin, bekannt unter dem Decknamen Vladlen Tatarskij, war immer darauf gefasst, getötet zu werden. Aber als am 2. April 2023 bei der Lesung in einem Café von Sankt Petersburg die ihm mit seiner Abbildung von Darja Trepowa geschenkte Statuette explodierte, kam er tatsächlich ums Leben … Maxim war unser Landsmann: Er stammte aus dem Donbass, genauer gesagt: aus Makeewka, einer kleinen Industriestadt bei Donezk, die bei uns schon längst als dessen Vorort gilt. Er wurde am 25. April 1982 als Sohn eines Bergarbeiters geboren. Am 8. Dezember 2011 beraubte er eine Filiale der „Privatbank“ in Makeewka, wofür er zu acht Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Er verbüßte die Strafe im Gefängnis von Gorlowka. Nachdem es dort einen Volltreffer von Seiten der Ukraine gegeben hatte, brach er am 27. August 2014 aus diesem Gefängnis aus. Seitdem nahm er aktiv an der Verteidigung des Donbass gegen das ukrainische neonazistische Regime teil. Sein Pseudonym wählte er zu Ehren von Vavilen Tatarskij, des Protagonisten des Romans „Generation П“ von Viktor Pelewin. ‚Vladlen‘ war von Pelewins Schaffen sehr begeistert und verglich die Ereignisse im Donbass mit denen in seinem Roman „S.N.U.F.F“.