Von Ela Maartens und Peter Schwarz – 6. November 2022
Die Hetz- und Verleumdungskampagne gegen den britischen Rockmusiker Roger Waters hat auch Berlin erreicht. Vergangene Woche forderte Samuel Salzborn, der Antisemitismusbeauftragte des rot-rot-grünen Senats, ein geplantes Konzert des Mitbegründers der Band Pink Floyd in der Hauptstadt abzusagen. Obwohl der Vorwurf jeder Grundlage entbehrt, diskreditierte Salzborn den Musiker gegenüber der Berliner Zeitung als „eine der lautesten Stimmen im Musikgeschäft, die antiisraelischen Antisemitismus verbreiten“. Wer es mit dem Kampf gegen Antisemitismus ernst meine, solle Waters keine Bühne geben, so der Antisemitismusbeauftragte. Ähnliche Versuche, Waters‘ Auftritt zu verhindern, hat es bereits in München, Frankfurt am Main und Köln gegeben. Die geplanten Konzerte sind Teil von Waters‘ Konzerttournee This Is Not a Drill, die in den USA bereits eine Million Zuhörer anzog und im kommenden Jahr in 13 europäischen Ländern weitergeht. Das Konzert in Berlin soll im Mai 2023 in der Mercedes-Benz-Arena stattfinden. Die gehässige Kampagne gegen einen der erfolgreichsten Musiker der vergangenen 50 Jahre ist der Tatsache geschuldet, dass Waters auch im Alter von 79 Jahren nicht bereit ist, seine Fahne nach dem Wind zu hängen. Nahezu jeder Song von This Is Not a Drill befasst sich „mit den drängenden Fragen unserer Zeit: imperialistischer Krieg, Faschismus, das Gift des Nationalismus, die Not der Flüchtlinge, die Opfer staatlicher Unterdrückung, weltweite Armut, soziale Ungleichheit, der Angriff auf demokratische Rechte und die Gefahr der nuklearen Vernichtung“, schrieb die WSWS in ihrer Besprechung der US-Tourné.