Von Moshe Zuckermann – 1. Februar 2025
Was ist von Trumps zweiten Amtsperiode im Hinblick auf den israelisch-palästinensischen Konflikt zu erwarten? Etwa Frieden?
Es gibt Menschen, die Donald Trump für einen Friedensbringer halten. In seiner ersten Amtszeit habe er keinen Krieg initiiert, hielt ihm diese Woche Alice Weidel zugute. Möglicherweise werde gerade er die Beendigung des russisch-ukrainischen Krieg vorantreiben, meinen so manche Publizisten. Wieder andere vermuten, der Friedensnobelpreis stehe ihm vor Augen. Nun, meinen und hoffen darf man ja alles, was noch in der Zukunft liegt, also noch nicht zu belegen ist außer durch das Wunschdenken und den Brustton der Überzeugung.
Vielleicht darf man sich aber auch an dem orientieren, was der Mann sagt und macht, mithin auch versuchen, seine Motivationen genauer anzuvisieren. Denn ein Präsident, der bei seinem Amtsantritt alle begnadigt, die am 6. Januar 2021 an der vandalistischen Insurrektion gegen den Kongress der Vereinigten Staaten beteiligt waren, und zwar unter seiner Anleitung als bereits abgewählter, aber immerhin noch amtierender US-Präsident, darf zumindest als ein Politiker gelten, dem der Rechtsstaat (je nach Laune) nicht sonderlich gilt, der aber vor allem der Gewalt nicht grundsätzlich abgeneigt ist.