Bomben auf Jemen, Drohungen gegen Iran: Trumps Kanonenboot-Politik im Roten Meer

Von Ramon Schack – 19. März 2025

Für Kenner der Region kamen die Attacken Washingtons nicht völlig unerwartet, denn erst vor wenigen Wochen wurde Ansarollah, so der offizielle Name der Huthis, von den USA als „ausländische Terrororganisation“ gebrandmarkt, flankiert von einer Lockerung der Bestimmungen, bezüglich der Erlaubnis von Luftschlägen außerhalb von Kriegsgebieten. Von Ramon Schack.

„An alle Huthi-Terroristen, eure Zeit ist abgelaufen, eure Attacken müssen ab heute aufhören.“ Ansonsten werde „die Hölle losbrechen“. Man werde keine Angriffe auf US-amerikanische Schiffe mehr tolerieren. Um dieses Ziel zu erreichen, werde man „überwältigende tödliche Gewalt“ anwenden. Mit diesen Worten kommentierte US-Präsident Trump die Angriffe auf seinem Medium Truth Social.

Donald Trump ließ es sich auch nicht nehmen, die Luftschläge mit direkten Drohungen gegenüber der Führung Irans zu verbinden: Teheran solle die „Unterstützung der Huthi-Terroristen SOFORT“ beenden. Ansonsten werde „Amerika sie voll zur Verantwortung ziehen, und wir werden dabei nicht freundlich sein“, so der US-Präsident.

Keine Befehlsempfänger Teherans

Hierbei bediente sich Trump zwar des Narrativs, das in westlichen Staaten regelmäßig bedient wird, welches von Experten aber schon häufig hinterfragt und widerlegt wurde, wonach die Huthis direkt den Anweisungen Teherans folgen. Die Ansarollah sind keine Befehlsempfänger des Iran, weshalb Irans Möglichkeiten sehr begrenzt erscheinen, das Vorgehen der Huthis zu beeinflussen.

Bei der Huthi-Bewegung handelt es sich um eine politische und militärische Bewegung, welche im Zuge des Konfliktes im Jemen von einer marginalen Gruppe von Aufständischen hin zu einer militärischen Macht von beträchtlicher Schlagkraft anwuchs.

Diesbezüglich ist zu beachten, dass die Aktivitäten der Huthis weder ausschließlich von Iran gesteuert werden noch das diese die Politik Teherans vertreten. Sicherlich lieferte und liefert Iran militärische Unterstützung – auch Informationen geheimdienstlicher Art –, doch hat der Aufstieg der Huthis dazu geführt, dass immer weniger Weisungen aus dem Iran angenommen werden.

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