von Thomas Röpers – 4. August 2023 10:40 Uhr
EU-Chefdiplomat Borrell hat laut Reuters einen Brief an die Länder des Globalen Südens geschrieben, der dort mit Entsetzen und/oder schwarzem Humor aufgenommen worden sein dürfte. – Dass EU-Chefdiplomat Borrell ausgesprochen weltfremd ist und auch nicht zu schüchtern ist, das offen zu demonstrieren, hat er vor kurzem mit seiner Äußerung, die EU sei „ein Garten“, der Rest der Welt sei jedoch „ein Dschungel, der in den Garten eindringen“ wolle, gezeigt. Diese Äußerung, die von deutschen Medien gnädig verschwiegen wurde, hat im Globalen Süden zu Protesten geführt, weil sie die Arroganz und den Rassismus des greisen Spaniers, der die EU-Außen- und Verteidigungspolitik leitet, so deutlich demonstriert hat. Nun hat Borrell nachgelegt und laut Reuters in einem Brief an viele Länder des globalen Südens geschrieben und denen mitgeteilt, dass Russland den Entwicklungsländern billiges Getreide anbiete, „um sie abhängig zu machen“. Weiter schrieb er laut Reuters: „Während die Welt mit Versorgungsengpässen und Preiserhöhungen zu kämpfen hat, bietet Russland gefährdeten Ländern zweiseitige Getreidelieferungen zu reduzierten Preisen an.“ Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Russland liefert sein Getreide umsonst oder zu reduzierten Preisen an bedürftige und vom Hunger bedrohte Länder, und Borrell schreibt denen allen Ernstes, das sei böse von Russland. Wie dürften die betroffenen Länder wohl auf diesen Brief reagiert haben?