Von Christopher Lehmann – 7. März 2024
Die diesjährige Münchner Sicherheitskonferenz diente, wie die WSWS berichtete, der unmittelbaren Verschärfung der laufenden Kriege und geopolitischen Spannungen. In diesem Zusammenhang wurde auch diskutiert, dass Forschung und Lehre an den Hochschulen noch stärker in den Dienst des deutschen Militarismus gestellt werden sollen. Neben der ideologischen Kriegsvorbereitung geht es in wachsendem Maße um konkrete Waffenentwicklung. Dafür soll die sogenannte Zivilklausel, das Verbot von Militärforschung an den Universitäten, abgeschafft werden.
Auf dem Panel „Conversation on Research Security“ (dt. „Konversation über Forschungssicherheit“) vom 16. Februar betonte Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger (FDP) zwei Punkte: Forschung ein geopolitischer Faktor und deshalb sicherheitsrelevant, und die starke Wand zwischen „civil and military research“ (ziviler und militärischer Forschung) müsse aufgebrochen werden.
Forschung sei nicht nur ein geopolitischer Faktor, sondern mehr noch ein integraler Bestandteil der deutschen Sicherheit, erklärte die Ministerin, weshalb sie die Diskussion auf der Münchener Konferenz stark begrüße. Neue Technologien schüfen neue ökonomische Abhängigkeiten und Staaten würden hierdurch ihre Macht demonstrieren, schlussfolgerte sie. Starke Wirtschaften bedeuteten starke Staaten.
Weil sich die „regelbasierte Ordnung“ und internationale Kooperationen verändert hätten, müsse in Deutschland die starke Wand zwischen ziviler und militärischer Forschung an den Institutionen abgeschafft werden. Der Blick nach Israel und in die USA zeige, dass im Zuge der Aufrüstungswelle, der sogenannten „Zeitenwende“, Deutschland seine „Instrumente“ in Stellung bringen müsse. Der Militarismus und die ideologische Kriegsführung sollen an die Hochschulen zurückgebracht werden.
Die Bundesbildungsministerin schloss ihren Beitrag mit dem „Open Science“-Prinzip der EU: „As open as possible, as closed as necessary“ (so offen wie möglich, so geschlossen wie nötig).