Von Peter Schwarz – 21. September 2022
Die Bundesregierung gibt 29 Milliarden Euro aus, um den Gasimporteur Uniper zu kaufen und am Leben zu erhalten. Es ist die höchste Summe, die seit der Finanzkrise 2008 für den Erhalt eines einzelnen Unternehmens ausgegeben wurde, als der Staat den Bankensektor mit 480 Milliarden Euro stützte. Und sie dürfte nur der Anfang sein; im ersten Halbjahr 2022 verzeichnete Uniper einen Nettoverlust von 12,3 Milliarden Euro. – Am Mittwoch unterzeichneten die Bundesregierung, Uniper und der bisherige Mehrheitseigentümer Fortum eine Vereinbarung, laut der Uniper zu 98,5 Prozent in deutschen Staatsbesitz übergeht. Der Bund zahlt Fortum 480 Millionen für seine Anteile und acht Milliarden für Kredite, die es dem Düsseldorfer Unternehmen zur Verfügung gestellt hat. Weitere 8 Milliarden fließen als Kapitalspritze an Uniper. Zusammen mit den 13 Milliarden Euro, die der Bund dem Konzern bereits früher als Kreditlinie zur Verfügung gestellt hat, belaufen sich die Gesamtkosten auf rund 29 Milliarden Euro, wie die Financial Times ausgerechnet hat.