Coronavirus: Warum jetzt Maskenpflicht und Ausgangssperre notwendig sind

Von Alexander Unzicker – 19. März 2020

Zunächst noch einmal eine Wiederholung für faktenresistente Zeitgenossen: Hier der Bericht über ein Krankenhaus in Bergamo: Intensivstation besetzt, die Leichenhalle füllt sich. Das „Wuhan Italiens“ hatte in der vergangenen Woche 400 Todesfälle zu beklagen – fast 15 Mal so viel wie rechnerisch in einer 120.000 Einwohner-Stadt zu erwarten wäre. Weitere Schilderungen der dramatischen Situation aus erster Hand am Ende dieses Artikels. Italien hat daher 10.000 Medizinstudenten eine vorläufige Approbation erteilt. Offenbar steht das System vor dem Zusammenbruch.

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Merkels Corona-Rede an die Nation: kriminelle Verantwortungslosigkeit

Von Johannes Stern – 19. März 2020

Merkels gestrige Rede an die Nation bestand aus einer zentralen Botschaft: die Bundesregierung wird nichts tun, um eine Katastrophe von der Bevölkerung abzuwenden. Obwohl Europa laut Ansicht der Weltgesundheitsorganisation inzwischen das Zentrum der Corona-Pandemie ist und sich täglich weit über zehntausend Menschen neu infizieren und mehrere hundert sterben, verkündete die Kanzlerin keine einzige konkrete Maßnahme. Sie versprach weder zusätzliche Gelder für das Gesundheitswesen, noch den Bau neuer Krankenhäuser. Auch über die Anschaffung und Produktion dringend benötigter medizinischer Geräte und Testkits verlor Merkel kein Wort.

https://preview.wsws.org/de/articles/2020/03/19/merk-m19.html

Coronavirus: Warum Herr Wodarg Unrecht hat. Fakten gegen die katastrophale Verharmlosung der Pandemie

Von Alexander Unzicker – 18. März 2020

Das Wichtigste zuerst: Die Situation in Italien ist real. Am Ende des Artikels bespreche ich dazu einige offensichtlich authentische Quellen. Da Herr Dr. Wodarg jedoch große Aufmerksamkeit erhält, fraglos Expertise und auch Verdienste besitzt, muss man auf seine Argumente eingehen. Ich bedaure, dass ich dies in meinem letzten Artikel etwas verkürzt und zu polemisch getan habe, was auch nicht den Kern der Sache traf.

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Coronavirus: Warum Herr Drosten jetzt endlich schweigen sollte

Von Alexander Unzicker – 17. März 2020

Vorweg: Christian Drosten von der Berliner Charité, Mitentdecker des SARS-Virus und Entwickler des Corona-Tests in Rekordzeit, ist ein internationaler Top-Virologe, dazu ein integrer, sympathischer Wissenschaftler, der im Gegensatz zu Politikern Vertrauen erweckt. Aber genau das ist das Problem. Die gemächlichen Ratschläge des Top-Virologen, der das Regierungsnarrativ vorgegeben hat, erfreuen sich großer Beliebtheit. Das Verheerende ist, dass er aus dem Bauch heraus argumentiert, ohne mit Zahlen umgehen zu können. Und dass die Leute auf ihn hören.

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Coronavirus: „Schon für das normale Tagesgeschäft sind Kliniken aus pflegerischer Sicht nicht gewappnet“

Von Marcus Klöckner – 16. März 2020

Personalmangel, spärliche Ausstattungen und Pflegekräfte, die an ihrem Limit arbeiten: In Zeiten der Coronakrise dürfte so manchem langsam dämmern, dass die seit langem bekannten Probleme in unserem Gesundheitssystem und in der Pflege sich irgendwann bitter rächen werden. Monja Schünemann, ausgebildete Krankenschwester und Historikerin, findet auf ihrem Blog mypflegephilosophie.com immer wieder klare Worte zum Thema Pflege. Im NachDenkSeiten-Interview verdeutlicht sie, wie schlimm es um die Pflege bestellt ist.

Corona-Pandemie: Bundesregierung war gewarnt und tat nichts

Von Gustav Kemper – 14. März 2020

Fehlende Ärzte, fehlendes Pflegepersonal, unzureichende Bettenzahl auf Intensiv-stationen, fehlende Schutzmasken, Schutzbrillen, Schutzkleidung und Beatmungs-geräte – die Situation in vielen Krankenhäusern und Arztpraxen ist den Heraus-forderungen einer wirksamen Bekämpfung der Corona-Pandemie nicht gewachsen. Die Bundesregierung war gewarnt – und tat nichts. Bereits im Jahr 2012 hatte eine Studie eindringlich darauf hingewiesen, dass die notwendige medizinische Versorgung der Bevölkerung im Falle einer Virus-Pandemie „die vorhandenen Kapazitäten um ein Vielfaches übersteigt“. Die Studie war unter Federführung des Robert Koch-Instituts erstellt und von der Bundesregierung selbst im Rahmen der „Berichterstattung zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012“ an den Bundestag übermittelt worden.

https://www.wsws.org/de/articles/2020/03/14/risi-m14.html

Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012

Coronavirus-Pandemie weitet sich aus – Kapitalismus im Kriegszustand mit der Gesellschaft

Von Joseph Kishore und David North – 14. März 2020

Die Coronavirus-Pandemie entwickelt sich zu einer sozialen, wirtschaftlichen und politischen Krise von bislang unbekannten Ausmaßen. Am 11. März kam es an den Börsen weltweit und insbesondere in den USA zu drastischen Einbrüchen. Das letzte Mal, dass die Wall Street innerhalb eines Tages einen derartigen Verlust verzeichnete, war im Jahr 1987. Alles deutet darauf hin, dass die Pandemie die Weltwirtschaft massiv beeinträchtigen und tiefe Verwerfungen in der bestehenden Gesellschaftsordnung hervorrufen wird.

https://www.wsws.org/de/articles/2020/03/14/pers-m14.html

NATO-Manöver „Defender-Europe 20“ – nicht nur einfrieren, sondern sofort absagen!

Von Jens Berger – 12. März 2020

Wegen des neuen Coronavirus werden nun bundesweit größere Veranstaltungen abgesagt. Ab morgen ist EU-Bürgern zudem die Einreise in die USA wegen möglicher Ansteckungsgefahr per Dekret durch Donald Trump untersagt. Gleichzeitig findet mitten in Europa im Rahmen des NATO-Manövers „Defender-Europe 20“ die größte Truppenverlegung seit Jahrzehnten statt – eine olivgrüne Petrischale, die sämtlichen Empfehlungen und Richtlinien der Seucheneindämmung komplett zuwiderläuft und auch ansonsten eine vollkommen unnötige Provokation und Machtdemonstration der NATO in Richtung Russland darstellt. Es gibt jedoch Hoffnungszeichen: Das US-Militär hat bereits erste Schritte eingeleitet, Defender-Europe „einzufrieren“. Das darf jedoch noch nicht das letzte Wort sein. Nun ist auch Deutschland gefordert. Wenn die Bundesregierung dieses – bis in den Frühsommer reichende – Manöver nicht sofort absagt, macht sie sich vollkommen unglaubwürdig.

Julian Assanges Mutter und Ärzte warnen: Coronavirus erhöht sein Risiko

Von Oscar Grenfell – 12. März 2020

Christine Assange, die Mutter des WikiLeaks-Herausgebers Julian Assange, warnt eindringlich davor, dass ihr Sohn sich im britischen Belmarsh-Gefängnis mit dem Coronavirus anstecken könnte, und dass dies sein Leben noch stärker bedroht. Nach fast zehn Jahren willkürlicher Inhaftierung und der Weigerung der Behörden, ihn angemessen medizinisch zu versorgen, ist sein Immunsystem stark beeinträchtigt.

https://www.wsws.org/de/articles/2020/03/12/assa-m12.html

Coronavirus-Pandemie: Kontrollverlust

Von Jens Berger – 11. März 2020

In Italien hat die „Erkrankung, die verläuft wie ein Schnupfen“ (Zitat des Leiters des Frankfurter Gesundheitsamtes) nun bereits 631 Menschenleben gefordert und das Gesundheitssystem an den Rand des Chaos geführt. Und dies ist nur der Beginn. Was wir heute in Italien beobachten, wird mit zwei, drei Wochen Verzögerung auch in Deutschland zu beobachten sein. Dennoch lautet die Devise von Bund und Ländern „Augen zu und durch“. Wertvolle Zeit wurde und wird vertrödelt, die Kanzlerin ist auf Tauchstation, ihr Gesundheitsminister chronisch überfordert und übt sich in Beschwichtigungsversuchen. Während andere Länder handeln, streitet man sich in Deutschland über Zuständigkeiten. Auch wenn es bitter klingt: In Sachen Corona ist Deutschland ein „failed state“ – der Politik ist die Kontrolle entglitten.