Das Imperium und die „Neokolonisierung“ Europas

Von Atilio A. Boron – 27. September 2022

Wie ist es zu verstehen, dass die Regierungen der wichtigsten europäischen Nationen bereit sind, ihr Territorium und ihre Bevölkerung zu Kanonenfutter für einen Krieg zu machen, der nicht der ihre ist, sondern der der Vereinigten Staaten?

Auf ihrem absteigenden Ast sind die Vereinigten Staaten bereit, die letzten Reste nationaler Souveränität ihrer eigenen – hauptsächlich europäischen – Verbündeten zu zerstören, ebenso wie die derjenigen, die sich eine Zeit lang gerne als neutral ausgaben. Die unehrenhafte Kapitulation der europäischen Regierungen, und zwar nicht nur der schwächsten, wie Lettland, Litauen oder Estland, ist ein Gemeinplatz. Nicht weniger würdelos war das Verhalten von Berlin, London, Paris, Rom und Madrid, also von viel stärkeren Ländern, die sich dennoch den kriminellen Befehlen aus Washington beugten.

Diese beklagenswerte Entwicklung blieb unter den wachsamen Augen von Wladimir Putin nicht unbemerkt, der Mitte Juni 2022 bei einem Treffen mit jungen Geschäftsleuten wörtlich sagte: „Wenn ein Land oder eine Gruppe von Ländern (offensichtlich die Europäische Union) nicht in der Lage ist, souveräne Entscheidungen zu treffen, [ist es] in gewisser Weise eine Kolonie und hat keine Aussichten, im laufenden grausamen geopolitischen Kampf zu überleben.“

Wie ist es zu verstehen, dass die Regierungen der wichtigsten europäischen Nationen bereit sind, ihr Territorium und ihre Bevölkerung zu Kanonenfutter für einen Krieg zu machen, der nicht der ihre, sondern der der Vereinigten Staaten ist, und sich wie opulente, aber berüchtigte Kolonien zu verhalten, die den Launen Washingtons unterworfen sind? Ein Krieg, der, um es noch einmal zu sagen, von US-Strategen und -Militärs minutiös geplant wurde.

Diese Behauptung wird durch zahlreiche Dokumente gestützt, die seit 1992 der Presse zugespielt wurden und die das makabre Ausmaß eines teuflischen Plans offenbaren, der darauf abzielt, Russland zu zerstören und in seinem riesigen geografischen Raum eine Handvoll Klientelstaaten zu schaffen, die dazu dienen sollen, den letzten Angriff auf China zu starten. Denn täuschen Sie sich nicht, die Kriegstreiberei der US-Regierung erschöpft sich nicht in Russland; dieses Land ist nur eine Zwischenstation. Das Endziel ist China. Und um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig, jeden Anschein von nationaler Souveränität zu zerstören, in den europäischen Ländern, in Lateinamerika und der Karibik und sogar im Fernen Osten, indem man, wie im Falle Japans geschehen, die Wiederaufrüstung dieses Landes erzwingt, was durch die in den ersten Nachkriegsjahren erlassene Verfassung ausdrücklich verboten worden war.

In diesem Sinne ist es keine geringere Tatsache, dass Japan, das Land mit dem schlechtesten Verhältnis zwischen Staatsverschuldung und BIP (skandalöse 259 %) und der höchsten persönlichen Verschuldung der Welt, dem Druck der Vereinigten Staaten nachgegeben und seit Obama ein Wettrüsten ausgelöst hat. Wie der sechste Präsident der Vereinigten Staaten, John Quincy Adams, sagte: „Es gibt zwei Wege, ein Volk zu erobern und zu versklaven: der eine ist das Schwert, der andere die Verschuldung.“ Und dieser Aphorismus gilt in hohem Maße für die meisten Länder der verschuldeten kapitalistischen Peripherie, in jüngster Zeit aber auch für die Länder des zentralen Kerns des Systems.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich die Anzeichen für eine wachsende Fremdbestimmung und die Unterwerfung unter eine ungerechte und gewaltsame „neokoloniale Ordnung“ gehäuft haben. Im Falle Europas sind ihre Regierungen zu Komplizen eines Verbrechens und des Opfers eines Volkes, der Ukraine, geworden, um die US-Aggression gegen Russland zu begleiten. Es ist dringend notwendig, diesen Trend umzukehren und die nationale Souveränität wiederherzustellen, denn ohne sie rücken wir nicht nur näher an die Katastrophe eines thermonuklearen Krieges heran, sondern die europäischen Demokratien werden auch zu einer finsteren Farce, die durch eine Vielzahl rechtsextremer oder faschistischer Diktaturen ersetzt werden kann.

Übersetzt mit DeepL

[Zum Originalbeitrag]

Chinesischer Botschafter: NATO wurde zum „Auftragskiller Nummer 1“ im Dienste Washingtons

Von Zhang Hanhu – 13. April 2022

Der Botschafter Chinas in Russland, Zhang Hanhui, skizzierte in der Zeitung „Komsomolskaja Prawda“ seine Sicht auf die Weltlage. Der Artikel trägt den Titel „Die Hegemonie und Machtpolitik des Westens sind eine Quelle der Instabilität in der Welt“. Den vollständigen Text des Artikels geben wir nachstehend in deutscher Übersetzung wieder.

„Die NATO ist die Kernursache, der Tumor, der all diese Konflikte nach sich gezogen hat.“

Mehr als drei Jahrzehnte sind seit dem Ende des Kalten Krieges ins Land gegangen, die dunklen Wolken von Konflikten und Kriegen haben sich noch nicht verzogen, und die Menschheit wird noch immer von Unruhen und Instabilität heimgesucht. Was ist denn los mit der Welt? Was stört den Frieden und die Ruhe der Menschen? Die spanische Zeitung Rebelión schrieb kürzlich: „Dass die NATO unersättlich ihre Ziele verfolgt, ist die Wurzel der Probleme und das Krebsgeschwür, das all diese Konflikte verursacht.“

Vor dreißig Jahren hatte die NATO unter der Führung der Vereinigten Staaten den Kalten Krieg gewonnen. Doch der Sieg stoppte den Expansionsdrang der Allianz nicht – vielmehr beschleunigte er ihre Ausbreitung nur. Sie hat sich in den letzten 30 Jahren fünfmal auf vertrauensbrechende Weise nach Osten ausgedehnt, wobei die Zahl der Mitgliedstaaten von 16 auf 30 gestiegen, und die „Spitze des Schwertes“ von der Berliner Mauer ganz bis zur russischen Grenze vorgedrungen ist. Der Einflussbereich der ehemaligen Sowjetunion wurde mit allen Mitteln neutralisiert, große Mengen moderner strategischer Offensivwaffen wurden an osteuropäische Länder geliefert, und die Großmacht wurde rücksichtslos in die Enge getrieben.

Es liegt auf der Hand, dass die Ziele der NATO weit über die Abschreckung früherer Rivalen hinausgehen. Um eine unipolare Welt zu errichten, in der ein Hegemon regiert, stellen die Mitglieder des Bündnisses die Interessen Amerikas und des gesamten Westens an die erste Stelle und bekämpfen abweichende Meinungen auf globaler Ebene, und zwar äußerst hart und in einem Geiste völliger Willkür und Straffreiheit.

Mit der Idee des eigenen Exzeptionalismus bewaffnet, greifen sie den Osten gleich in drei Dimensionen an.

Erstens hat die NATO eine Reihe von Kriegen gegen souveräne Staaten angezettelt. Von der Theorie des „Kampfes der Kulturen“ geleitet, schürten die Mitglieder des Bündnisses den Krieg in Bosnien und Herzegowina. Unter dem Banner einer „humanitären Intervention“ fielen sie in den Kosovo ein und zerstückelten Jugoslawien – im Laufe dieser Operation zerbombten sie auch noch dreist die chinesische Botschaft in der Bundesrepublik Jugoslawien im Jahre 1999. Dann fielen sie im Rahmen der so genannten „Präventivschlag-Doktrin“ in den Irak ein – unter Umgehung der Vereinten Nationen, und mit einem Reagenzglas voll Waschpulver als Beweis für „Massenvernichtungswaffen“. Unter dem Vorwand des „demokratischen Übergangs“ ließen sie Truppen in Libyen und Syrien einziehen. Zwanzig Jahre lang führten sie im Namen der „Terrorismusbekämpfung“ einen Krieg in Afghanistan. Jahrelang säte die NATO Chaos überall auf der Welt. Unvollständigen Zahlen zufolge haben die seit dem Jahr 2001 unter der Leitung und Beteiligung dieses Blocks geführten Kriege 900.000 Menschen das Leben gekostet – darunter fast 400.000 Zivilisten. Dutzende Millionen Menschen in Afghanistan, im Irak, in Libyen, Syrien und anderswo wurden obdachlos und sind nun auf der Flucht, ihre Länder wurden verwüstet und ihre Familien zerstört.

Zweitens provozieren die NATO-Mitglieder in Verfolgung ihrer geopolitischen Interessen ständig Farbrevolutionen in der ganzen Welt. Die „Rosenrevolution“ in Georgien, die „Orange Revolution“ in der Ukraine, die „Tulpenrevolution“ in Kirgisistan, die „Zedernrevolution“ im Libanon, der durch die „Jasminrevolution“ in Tunesien ausgelöste „Arabische Frühling“, die gescheiterte „Farbenrevolution“ in Weißrussland, und die Revolte gegen die Änderungen des Auslieferungsgesetzes in Xianggang (Hongkong) – hinter all dem steht die von den USA angeführte NATO. Was haben sie nicht alles getan, um Chaos und Aufruhr zu verursachen – Hauptsache, sie konnten dann in trüben Gewässern fischen!

Drittens mischen sich die Mitglieder des Bündnisses unter dem Deckmantel von „Demokratie und Menschenrechten“ unverhohlen in die inneren Angelegenheiten anderer Länder ein, um deren Entwicklung zu bremsen. Gegen Russland, die Demokratische Volksrepublik Korea, den Iran, Venezuela und andere „widerspenstige und ungehorsame“ Staaten bemühte die NATO die Keule der einseitigen Sanktionen, welche in allen Bereichen einschließlich Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Technologie verhängt werden. Auf dieselbe Weise haben sie, um Chinas Entwicklung zu torpedieren, die Jahrhundertlüge vom „Völkermord“ in Xinjiang erfunden, die Dalai-Lama-Clique bei ihren separatistischen Aktivitäten heimlich unterstützt, den Kräften, die für die „Unabhängigkeit Taiwans“ eintreten, mehrmals falsche Signale gesendet und immer wieder für Reibungen in den Handelsbeziehungen zwischen China und den USA gesorgt. Sie gingen sogar so weit, die Geschäftsleiterin von Huawei, Meng Wanzhou, fast 1.000 Tage lang illegal in Vancouver festzuhalten. In diesem Krieg scheut der Westen kein Mittel der Desinformation und Diffamierung und setzt sein gesamtes Methodenarsenal ein, um Sanktionen zu verhängen und Druck auszuüben. Doch vergeblich – all diese unlauteren Machenschaften sind offensichtlich.

Ein Verteidigungsbündnis“ – nun Instrument der US-Hegemonie

Der erste Generalsekretär der NATO, Lord Ismay, skizzierte in den ersten Jahren nach der Gründung des Bündnisses dessen Ziele: „[um] die Sowjetunion draußen zu halten, die Amerikaner drinnen und die Deutschen unten.(zu Deutsch: „die Sowjetunion draußen, die Amerikaner drinnen und die Deutschen am Boden zu halten – auf Englisch hier nachzulesen, Anm. d. Red.).

Mit dem Ende des Kalten Krieges wurden all diese Ziele bedeutungslos, es gab keine weitere Existenzberechtigung mehr für die NATO. Doch anstatt sich selbst aufzulösen, wie seinerzeit der Warschauer Pakt, wurde die NATO – dieser „Freak des Kalten Krieges – der „Auftragskiller Nummer 1 im Dienste Washingtons bei der Etablierung einer unipolaren Welt.

Seitdem greift der Westen bedenkenlos in die Souveränität anderer Länder ein, auf Kosten der globalen Sicherheit, und öffnet zur Verfolgung seiner geopolitischen Interessen eine Büchse der Pandora nach der anderen – das schafft schlechte Präzedenzfälle in der Entwicklung der internationalen Beziehungen, untergräbt universell akzeptierte Normen und zersetzt ernsthaft den Weltfrieden und die Stabilität.

Unter Missachtung der Tatsachen fördert die NATO jedoch nicht nur Doppelstandards, sondern tritt auch für eine so genannte „regelbasierte internationale Ordnung ein, was einen klassischen Kunstgriff der Manipulation und Begriffsverdrehung darstellt.

Die „Regeln“, von denen sie sprechen, werden von den westlichen Staaten aufgestellt – und dienen den Interessen einer vom Westen selbst dominierten Weltordnung. Im Wesentlichen ersetzen sie die universellen Grundnormen der internationalen Beziehungen durch irgendwelche selbstgeschaffenen „Regeln“, und zwingen anderen unverhohlen ihren Willen auf. Das hat nichts mit bewusster Wahrung der Sicherheit oder Demokratie zu tun – sondern es ist eine Art neues „Faustrecht. Selbstsüchtige Blockpolitik und die Lösung von Fragen des Weltgeschehens durch einen „engen Kreis Auserwählter widersprechen der Realität, bieten erbärmliche Zukunftsperspektiven und werden nur in eine völlige historische Sackgasse führen.

Unsere Antwort ist das Konzept der gemeinsamen, umfassenden, kooperativen und nachhaltigen Sicherheit: Dies ist die wahre Fackel der Freiheit, die den Weg für die ganze Welt erleuchtet.

Die chinesische Zivilisation hat sich schon immer für Frieden und Harmonie eingesetzt. In den alten chinesischen Sprichwörtern heißt es: „Moral und Anstand sind notwendig, um den Frieden zwischen den Königreichen und das gegenseitige Verständnis zwischen den Menschen zu bewahren, „Frieden ist das höchste Gut“, „ein edler Mensch steht in Harmonie mit anderen, wobei er seine eigene Meinung bewahrt.

Im Laufe der Jahrtausende sind diese Ideen dem chinesischen Volk in Fleisch und Blut, in sein genetisches Gedächtnis übergegangen. Die erste große Vereinigung in der Geschichte des chinesischen Staates fand während der Qin-Dynastie (vor fast 2200 Jahren) statt, die sich danach auf dem Höhepunkt ihrer Macht wiederfand – jedoch nicht gegen alle in den Krieg zog, sondern die Große Mauer baute und die Verteidigungsanlagen verstärkte.

Zur Zeit der Han-Dynastie (202 v. Chr.–220 n. Chr.), deren militärische Stärke unübertroffen war, gründete China die Seidenstraße, die von Osten nach Westen verlief und Europa und Asien miteinander verband und so zu einer globalen Verkehrsader wurde.

Später, unter der Song-Dynastie (960–1279), betrug Chinas Bruttoinlandsprodukt 40 Prozent des weltweiten BIP. Das Land strebte jedoch nie nach aggressiver Expansion, sondern verbreitete die Idee von Freundschaft, Frieden und Zusammenarbeit.

Unter der Ming-Dynastie (1368–1644) war die chinesische militärische Technologie der weltweite Spitzenreiter, und Admiral Zheng He, der die größte Flotte seiner Zeit anführte, unternahm Anfang des 15. Jahrhunderts sieben Reisen in den Westen und erreichte die Ostküste Afrikas. Er brachte nicht Krieg und Mord, sondern Seide, Porzellan, Tee und fortschrittliche chinesische Technologien.

Die Volksrepublik China hat seit ihrer Gründung im Jahre 1949 stets eine unabhängige und friedliebende Außenpolitik verfolgt. China als Initiator der fünf Grundprinzipien der friedlichen Koexistenz hat sich immer an die Seite der Mehrheit der Entwicklungsländer gestellt und sich dafür eingesetzt, dass alle Länder der Welt, ob groß oder klein, stark oder schwach, gleich sind.

Wir lehnen imperialistischen Hegemonismus und Machtpolitik ab und treten entschieden für ein internationales System mit den Vereinten Nationen als Kernstück und eine Weltordnung auf der Grundlage des Völkerrechts ein. Während wir uns stets für eine Politik der Reformen und der Öffnung einsetzen, bleiben wir dem Prinzip des gegenseitigen Nutzens und des Gewinns für beide Seiten treu, streben nach Konsultation und Zusammenarbeit.

Seit 2012, als China die qualitativ hochwertige Förderung der „Neuen Seidenstraße begann, wurde eine globale Entwicklungsinitiative ins Leben gerufen. Es wurde enorme Arbeit geleistet, um eine multipolare Welt zu gestalten und die gemeinsame Werte der gesamten Menschheit wie z.B. Frieden, Entwicklung, Gleichheit, Gerechtigkeit, Demokratie und Freiheit zu fördern. Und um das Konzept der Schicksalsgemeinschaft der Menschheit fortzuführen.

Vor dem Hintergrund der Wiederbelebung der Mentalität des Kalten Krieges in den USA und in manchen westlichen Ländern, die in jeder Sicht eine Blockkonfrontation provozieren, die internationale Rechtsordnung untergraben, mit Vorliebe Barrieren schaffen, in Hegemonie schwelgen und schwache Länder verhöhnen, wehrt sich China dagegen entschlossen gegen die Mentalität des Kalten Krieges und das „Nullsummenspiel“. China tritt nachdrücklich für ein neues Konzept der gemeinsamen, umfassenden, kooperativen und nachhaltigen Sicherheit ein.

Gemeinsame Sicherheit bedeutet, dass die Sicherheit eines Staates nicht auf Kosten der Sicherheit eines anderen gehen darf. Die regionale Sicherheit kann nicht mit der Erweiterung von Militärbündnissen erreicht werden – und Sicherheit ist unteilbar.

Umfassende Sicherheit bedeutet, dass die Sicherheit in traditionellen und nicht-traditionellen Bereichen in integrierter Weise aufrechterhalten wird; sie beinhaltet koordinierte Schritte zum Sicherheitsmanagement auf der Grundlage einer umfassenden Analyse des historischen Hintergrunds des Problems und der aktuellen Situation.

Gemeinsame Sicherheit bedeutet die Förderung von Sicherheit in allen Teilen der Welt und die Stärkung des strategischen Vertrauens zwischen allen Ländern der Welt durch Dialog und Zusammenarbeit mit freundlichen Mitteln.

Nachhaltige Sicherheit bedeutet, dass Entwicklung und Sicherheit gleichermaßen wichtig sind, um langfristige Stabilität zu erreichen. Entwicklung ist der wichtigste Garant für Sicherheit. Daher ist es notwendig, aktiv daran zu arbeiten, das Wohlergehen der Bevölkerung zu verbessern und die Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern – das heißt, nachhaltige Sicherheit durch nachhaltige Entwicklung zu fördern.

Chinas neues Sicherheitskonzept steht im Einklang mit dem Streben nach Frieden, Entwicklung, Zusammenarbeit und gemeinsamen Errungenschaften, den Haupttrends des Zeitalters der Globalisierung. Es zeigt, dass alle Länder zusammenarbeiten müssen, um angemessen auf sicherheitspolitische Herausforderungen zu reagieren, und demonstriert eine Zusammenarbeit im Geiste der Solidarität und Freundschaft, die dem von Blockpolitik und militärischer Konfrontation geprägten „NATO-Sicherheitskonzept“ diametral entgegengesetzt ist – und es stellt ein wirksames Rezept dar, das tatsächlich in der Lage ist, den Frieden und die Entwicklung weltweit zu fördern.

Man sollte sich nicht mit dem chinesischen Volk anlegen, wenn man es wütend macht, kann das kann böse enden. – Mao Zedong

In letzter Zeit hat der kollektive Westen unter der Führung der USA die „Xinjiang-Karte“, häufig die „Sangan-Karte“ (Hongkong) und die „Taiwan-Karte“ ausgespielt und böswillig Desinformationen und Fälschungen verbreitet, um Druck auszuüben und Chinas Entwicklung einzudämmen. Sie bedienen sich der schmutzigsten und zynischsten Taktiken, die weit über alle Grenzen der Moral hinausgehen.

Washington und seine Verbündeten haben sich beispielsweise eine ungeheuerliche Absurdität einfallen lassen: den sogenannten „Völkermord, „Zwangsarbeit“ und „religiöse Unterdrückung“ in Xinjiang, einer einzigartigen Region im Nordwesten Chinas.

All dies ist ein Versuch, die nationale Einheit Chinas zu untergraben und seine Entwicklung zu behindern. In den letzten 60 Jahren ist die Wirtschaft Xinjiangs um das 160-Fache gewachsen, die uigurische Bevölkerung hat sich von 2,2 Millionen auf 12 Millionen erhöht, und die durchschnittliche Lebenserwartung ist von 30 auf 74,7 Jahre gestiegen. Auf 530 Muslime in Xinjiang kommt im Durchschnitt eine Moschee, und die Gesamtzahl der Moscheen in Xinjiang allein ist zehnmal größer als in den gesamten Vereinigten Staaten. Von welchem „Völkermord“ und welcher „religiösen Unterdrückung“ kann man hier sprechen?

Ebenso versuchte der kollektive Westen, den Wohlstand und die Stabilität Sangans (Hongkong) zu untergraben, indem er darauf setzte, eine „Farbrevolution“ durch „Unruhen wegen der Änderung der Auslieferungsbestimmungen“ auszulösen. Es ist ein Gesetz, das es den Verbrechern, die auf dem chinesischen Festland Straftaten begehen, unmöglich machen würde, auf dieser Stadtinsel Zuflucht zu finden.

Der Westen verhängte daraufhin illegale Sanktionen, um diejenigen zu beherbergen, die die antichinesischen Ausschreitungen in Sangan unterstützten, und beauftragte sogar mehrere Mitglieder des ukrainischen „Asow-Bataillons“ (das in Russland als extremistisch gilt und verboten ist – Anm. d. Red.), in die Inselstadt zu kommen, um die Provokationen anzuleiten und zu unterstützen.

Ich möchte Sie daran erinnern, dass die Angelegenheiten Sangans ausschließlich innere Angelegenheiten Chinas sind. Die chinesische Regierung hat rechtzeitig eine Reihe entscheidender und wichtiger Maßnahmen ergriffen, darunter die Verabschiedung des Gesetzes über die nationale Sicherheit in Sangan sowie die Verbesserung des Wahlsystems mit dem Prinzip „ein Land, zwei Systeme“ und die Umsetzung des Grundsatzes „Patrioten regieren Sangan“. Dadurch hat sich das Blatt in der Metropole gewendet, die erfolgreich vom Chaos zu Recht und Ordnung übergegangen ist und die Verschwörung der USA und anderer westlicher Länder durchbrochen hat.

In letzter Zeit haben Washington und seine Verbündeten den Streit um Taiwan wieder angeheizt. Sie liefern weiterhin Waffen an die Insel, verstärken die militärischen Beziehungen zwischen den USA und Taiwan, unterstützen die „taiwanesischen Unabhängigkeitskräfte“, heizen die Situation an, demonstrieren weiter ihre Stärke im Südchinesischen Meer und provozieren künstlich eine geopolitische Konfrontation.

Während im Grundgesetz, im Anti-Abspaltungsgesetz, im Staatssicherheitsgesetz und im Gesetz über ausländische Sanktionen eindeutig festgelegt wurde, dass es nur ein China auf der Welt gibt und dass Taiwan ein integraler Bestandteil von Chinas heiligem Territorium ist.

Wie Präsident Xi Jinping sagte: „Das chinesische Volk verursacht keine Probleme, aber es hat auch keine Angst vor ihnen. Keine Schwierigkeiten und Risiken werden China dazu bringen, sich schmeichelnd zu verbeugen, geschweige denn in die Knie zu zwingen! Das chinesische Volk lässt sich nicht einschüchtern oder brechen! Wir werden niemals tatenlos zusehen, wie unsere nationale Souveränität, unsere Sicherheits- und Entwicklungsinteressen verletzt werden – und wir werden niemals zulassen, dass jemand in das heilige Territorium unseres Vaterlandes eindringt oder es teilt. Kein Land sollte von uns erwarten, dass wir unsere Kerninteressen aufgeben oder dass wir die Versuche, die Souveränität, die Sicherheit und die Entwicklungsinteressen Chinas zu beeinträchtigen, dulden werden.“

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„In 4 Tagen ist Krieg“ – USA nennen Datum für russischen Angriff auf die Ukraine

Von Thomas Röper – 12. Februar 2022

Die Kriegspropaganda im Westen kennt kein Halten mehr. Seit Monaten wird fast wöchentlich ein Datum für den russischen Angriff auf die Ukraine genannt. Nun soll es der 16. Februar sein. – Was Politik und Medien im Westen veranstalten, ist per Definition Kriegspropaganda. Seit Monaten wird fast wöchentlich ein Datum für den russischen Angriff auf die Ukraine genannt, ohne dass es je zu dem Angriff gekommen wäre. Die mediale Hysterie soll die anti-russische Stimmung befeuern und straft die westlichen Narrative, man sei am Frieden interessiert, Lügen. Wer am Frieden interessiert ist, der deeskaliert – sowohl durch Taten, als auch verbal. Der Westen tut das Gegenteil, indem er immer mehr Waffen in die Ukraine schickt, Russlands Gesprächsangebote ausschlägt und eine anti-russische Medienkampagne nach der anderen fährt. … Nun haben die USA an Medien durchsickern lassen, dass sie ihre Verbündeten am Freitag vor einem russischen Angriff am 16. Februar gewarnt haben. Der Umfang der an die Medien durchgestochenen Informationen zeigt, dass die Meldungen in die Medien gelangen sollten. Die Warnungen der USA haben auch Folgen, denn seit Samstag häufen sich die Meldungen, dass immer mehr Staaten ihre Bürger auffordern, die Ukraine schnellstmöglich zu verlassen.

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Während die USA die Verlegung von Soldaten beschleunigen, droht Biden mit einem „Weltkrieg“ gegen Russland

Von Alex Lantier und Johannes Stern – 12. Februar 2022

Während Washington mit seinen NATO-Verbündeten Russland militärisch einkreist, erklärten US-Regierungsvertreter gestern, ein Krieg zwischen den USA und Russland stünde unmittelbar bevor. Gestern kündigte Washington an, 3.000 Soldaten der 82. Luftlandedivision auf Stützpunkte in Polen, an die Grenze zur Ukraine, zu verlegen. Großbritannien und Deutschland werden Hunderte von Soldaten zur Verstärkung der NATO-Battlegroups in Estland und Litauen schicken. Zuvor hatten die NATO-Staaten über mehrere Wochen hinweg Javelin-Panzerabwehrraketen, Stinger-Flugabwehrraketen und türkische TB2-Bayraktar-Drohnen an das ukrainische Regime in Kiew geliefert. Das Narrativ, mit der die NATO hausieren geht – mit ihrem Vorgehen wolle sie die Ukraine vor Russland schützen – ist nichts als Lug und Trug. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskij hat öffentlich erklärt, dass das militärische Verhalten Russlands nicht auf Pläne für eine umfassende Invasion der Ukraine hinweist. Darüber hinaus hatten US-Reporter die Behauptungen der USA, Russland bereite einen Angriff vor, in Frage gestellt. Der Sprecher des Außenministeriums, Ned Price, konnte daraufhin nur argumentieren, seine Behauptungen würden von ungenannten „Geheimdienstinformationen“ gestützt.

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Der 15. Jahrestag von Putins Rede bei der Münchner Sicherheitskonferenz: Womit Putin richtig lag

Von Thomas Röper – 11. Februar 2022

Zum 15. Jahrestag von Putins Rede bei der Münchner Sicherheitskonferenz erinnere ich noch einmal an den Redetext. So kann jeder überprüfen, in welchen Punkten Putin recht behalten hat: „Die Menschheitsgeschichte kennt natürlich auch Perioden monopolaren Zustandes und des Strebens nach Weltherrschaft. Alles war schon mal da in der Geschichte der Menschheit. Aber was ist eigentlich eine monopolare Welt? Wie man diesen Terminus auch ausschmückt, am Ende bedeutet er praktisch nur eines: es gibt ein Zentrum der Macht, ein Zentrum der Stärke, ein Entscheidungs-Zentrum. Es ist die Welt eines einzigen Hausherren, eines Souveräns. Und das ist am Ende nicht nur tödlich für alle, die sich innerhalb dieses Systems befinden, sondern auch für den Souverän selbst, weil es ihn von innen zerstört. …“

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Kriegstreiberei gegen Russland: USA und NATO riskieren Dritten Weltkrieg

Von der Redaktion der World Socialist Web Site – 29. Januar 2022

Der Konflikt, den Washington mit Russland wegen der Ukraine provoziert, bedroht die Welt mit einer unermesslichen Katastrophe. Getrieben von einer unlösbaren inneren Krise und räuberischen geopolitischen Ambitionen marschiert der US-Imperialismus rücksichtslos auf den Dritten Weltkrieg zu. Die Krise um die Ukraine ist von den Vereinigten Staaten und ihren NATO-Verbündeten auf der Grundlage von Lügen herbeigeführt worden. Die Regierung Biden verurteilt Russland für die Verlegung von Truppen innerhalb seiner eigenen Grenzen. Die Behauptung einer unmittelbar bevorstehenden russischen Invasion in der Ukraine wird vom Weißen Haus endlos wiederholt und von den Massenmedien unhinterfragt übernommen. Das ist hysterische Kriegspropaganda. Russland hat nie damit gedroht, in die Ukraine einzumarschieren. Moskau hat jedoch erklärt, es könne nicht dulden, dass die Ukraine Teil der NATO wird.

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Südostasiens ältester Konfliktherd: bald nurmehr Geschichte? (Teil I und II)

Von Rainer Werning – 23./29. Januar 2022

Im Süden der Philippinen (vorrangig auf den Inseln Mindanao, Basilan und Jolo) widersetzte sich die vormals überwiegend muslimische Bevölkerung seit Mitte des 16. Jahrhunderts sämtlichen militärischen Attacken und politischer Bevormundung seitens auswärtiger (kolonialer) Mächte – ob es sich nun um spanische Konquistadoren, US-amerikanische Imperialisten oder diverse philippinische Regierungen im fernen Manila handelte. Es war ein ebenso windungsreicher wie komplexer Kampf, der auch intern zu Spaltungen und Zerwürfnissen führte. Vor drei Jahren, am 21. Januar und 6. Februar 2019, fanden in der Region zwei Referenden statt, in denen sich die Bevölkerung mehrheitlich für eine Teilautonomie entschied.

[Teil 1 – Hier weiterlesen]

[Teil 2 – Hier weiterlesen]

Der amerikanische Kapitalismus fordert die Durchseuchung Chinas

Von Andre Damon – 27. Januar 2022

Am Dienstag – als die USA 2.997 Corona-Tote zu beklagen hatten – veröffentlichte die New York Times einen Gastkommentar von zwei ehemaligen Beratern der Biden-Regierung, in dem Chinas Zero-Covid-Politik zur Rettung von Menschenleben als „Fehler“ bezeichnet und die Vorteile der „natürlichen Immunität durch Infektion“ gepriesen werden. In den letzten sieben Tagen sind in den USA jeden Tag durchschnittlich 2.500 Menschen an Covid-19 gestorben. Fast 880.000 Amerikaner sind dem Virus erlegen – mehr als die Zahl der US-Soldaten, die in allen bisherigen Kriegen der USA gefallen sind. Im Gegensatz dazu sind in China, wo Covid-19 zuerst auftrat, nur 4.636 Menschen gestorben, 103.000 haben sich infiziert.

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Recherche enthüllt neue Details über US-Biolabore in Georgien und der Ukraine

Von Anti-Spiegel – 27. Januar 2022

Dass das Pentagon überall auf der Welt Biolabore betreibt, ist bekannt. Nun sind neue Dokumente darüber aufgetaucht, woran die USA in der Ukraine und in Georgien forschen. Die bulgarische Journalistin Dilyana Gaitandzhieva gilt für westliche Medien als Verschwörungstheoretikerin, da sie Skandale aufdeckt, die man im Westen lieber unter dem Teppich halten möchte, aber ihre vergangenen Recherchen zum Beispiel über Waffenlieferungen der USA an islamistische Gruppen in Syrien haben sich bestätigt und wurden nicht widerlegt. Nun hat Gaitandzhieva eine neue Recherche veröffentlicht, über die das russische Fernsehen berichtet hat. Gaitandzhieva hat Dokumente über die Forschungen der Biolabore des Pentagon in der Ukraine und in Georgien eingesehen. Über die US-Labore in der Ukraine und in Georgien habe ich schon öfter berichtet, auch darüber, dass die USA jede Kontrolle dieser Labore verweigern. Ich habe ich den Beitrag des russischen Fernsehens über die neue Recherche von Gaitandzhieva übersetzt.

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Ryanair-Landung in Minsk: der ICAO-Bericht und die koordinierte Propaganda-Offensive des Westens

Von Thomas Röper – 21. Januar 2022

Westliche Medien entdecken das Thema der angeblich erzwungenen Landung des Ryanair-Fluges in Minsk wieder, verschweigen aber den Bericht der ICAO. Die offensichtlich koordinierten Medienberichte sollen wohl von den Erkenntnissen des unabhängigen Untersuchungsberichtes ablenken. Am 17. Januar hat die internationale Flugsicherheitsbehörde ICAO ihren Untersuchungsbericht über die Landung des Ryanair-Fluges in Minsk von Ende Mai 2021 an die Mitgliedsstaaten übergeben. Der Bericht selbst war für die Öffentlichkeit zunächst nicht zugänglich, aber das auf Flugsicherheit spezialisierte Portal Aviation Herald hatte bereits eine Kopie des Berichtes erhalten und ausführlich daraus zitiert. … Inzwischen ist der Bericht öffentlich geworden und er bestätigt, was Aviation Herald berichtet und zitiert hat. … Bevor wir auf die aktuelle Medienkampagne eingehen, die westliche Medien gerade gestartet haben, müssen wir uns noch einmal den Vorfall selbst, die Vorwürfe des Westens und die Ergebnisse der ICAO-Untersuchung anschauen.

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