„Sie haben über Afghanistan gelogen. Sie haben über den Irak gelogen. Und sie lügen über die Ukraine“

Von Chris Hedges – 4. Juli 2023

Ähnlich wie Seymour Hersh, so ist auch Chris Hedges ein renommierter Journalist und Buchautor in den USA. Und auch er scheut sich nicht, harte Worte in seinen Kommentaren über die Politik der USA zu brauchen. Seine These ist, dass es vor allem die Rüstungsindustrie ist, die die Vereinigten Staaten immer wieder in neue Kriege führt, Niederlagen hin oder her.

Die US-amerikanische Öffentlichkeit wurde einmal mehr dazu verleitet, Milliarden in einen weiteren endlosen Krieg zu stecken. Das Drehbuch, mit dem die Zuhälter des Krieges uns in ein militärisches Fiasko nach dem anderen locken, einschließlich Vietnam, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien und jetzt der Ukraine, ändert sich nicht. Freiheit und Demokratie sind bedroht. Das Böse muss besiegt werden. Die Menschenrechte müssen geschützt werden. Das Schicksal Europas und der NATO sowie einer „auf Regeln basierenden internationalen Ordnung“ steht auf dem Spiel. Der Sieg ist gewiss. Die Ergebnisse sind immer die gleichen. Die Rechtfertigungen und Erzählungen werden als Lügen entlarvt. Die heiteren Prognosen sind falsch. Diejenigen, in deren Namen wir angeblich kämpfen, sind ebenso käuflich wie diejenigen, gegen die wir kämpfen.

[Hier weiterlesen]

[Originalbeitrag auf Scheerpost]

Spaniens Ministerpräsident verspricht in Kiew Unterstützung „so lange wie nötig“ im NATO-Krieg gegen Russland

Von Alejandro López – 3. Juli 2023

Am Samstag unternahm der amtierende spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez als Auftakt der sechsmonatigen EU-Ratspräsidentschaft Madrids einen Besuch in Kiew, bei dem er die Unterstützung der EU für den NATO-Krieg gegen Russland in der Ukraine bekräftigte. Eine Woche vor Sánchez‘ Besuch in Kiew, dem dritten seit Beginn des Kriegs im Februar 2022, war in Russland ein Putschversuch gescheitert. Zeitgleich sind die USA und die europäischen Mächte dabei, der Ukraine immer mehr Waffen zu schicken, die zu einer weiteren Eskalation führen. Der Besuch ist Teil einer Kampagne mit dem Ziel, das Engagement in dem Konflikt massiv auszuweiten, was auch auf dem NATO-Gipfel im litauischen Vilnius am 11. und 12. Juli im Mittelpunkt stehen wird. Während des Treffens mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj machte Sánchez deutlich, dass die EU uneingeschränkt hinter den Plänen der NATO steht, den Krieg gegen Russland massiv zu eskalieren. Sánchez versprach die Unterstützung der EU für die Ukraine „so lange sie nötig ist“ und „unabhängig davon, welcher Preis dafür gezahlt werden muss“. Er stellte ein Programm vor, das zum totalen Krieg gegen die atomar bewaffnete Großmacht Russland führt. Nach dieser kriegslüsternen Erklärung versprach Sánchez, die Ukraine bei ihren Bestrebungen zu unterstützen, der NATO beizutreten …

[Hier weiterlesen]

Die Blitzkriegstrategie der Ukraine ist gescheitert – was bleibt also von der Gegenoffensive?

Von Wladislaw Ugolny – 2. Juli 2023

Wladimir Selenskij unter Zugzwang: Sechs Monate lang hatte Kiew den Durchbruch zum Asowschen Meer vorbereitet. Der Druck des Westens führte dazu, dass Selenskij zu dieser Offensive gezwungen wurde, wohl wissend, dass er auf schwachen Beinen steht. – Die Gegenoffensive der Streitkräfte der Ukraine (AFU), die seit Anfang des Jahres von ukrainischen und westlichen Offiziellen und den Medien intensiv gehypt wurde, ist nun seit fast einem Monat im Gange. Seit dem 4. Juni versuchen die Streitkräfte Kiews, auf dem südlichen Abschnitt der Front in der Region Saporoschje und im westlichen Teil der Volksrepublik Donezk (DVR) vorzustoßen und durchzubrechen. Die erwartete Blitzkriegstrategie war bisher nicht von Erfolg gekrönt, worauf die ukrainische Offensive in einem Stellungskrieg stecken blieb, bei dem sie einen beträchtlichen Teil der vom Westen bereitgestellten militärischen Ausrüstung und Waffen verlor. Bis Ende Juni gelang es Kiew, lediglich acht Dörfer zu besetzen, es konnte aber die wichtige erste russische Verteidigungslinie nicht erreichen. Kiew und seine westlichen Gönner zeigen sich zunehmend besorgt, da der geplante Durchbruch zum Asowschen Meer – dem strategischen Ziel der Gegenoffensive – gescheitert ist und der Landkorridor vom russischen Festland und zur Krim weiterhin unter russischer Kontrolle steht. Warum ist diese lang erwartete und viel diskutierte Gegenoffensive der Ukraine gescheitert?

[Hier weiterlesen]

„Der Weg, das Verständnis des Ukraine-Krieges zu verhindern, besteht darin, seine Geschichte zu unterdrücken“

Von Joe Lauria – 1. Juli 2023

Man kann es nicht genug wiederholen: Der Krieg in der Ukraine hat eine Vorgeschichte, die nicht einfach unter den Teppich gewischt werden darf, um Putins vermeintliche Alleinschuld zu beweisen, wie es seit Februar 2022 die großen deutschsprachigen Medien tun. Eine der Plattformen, die ausschließlich aus den freiwilligen Spenden der Leser und Leserinnen finanziert wird, ist Consortium News in den USA. Deren Chefredakteur Joe Lauria hat eben diese Vorgeschichte des Ukraine-Krieges in einer Art Zeit-Tabelle nochmals in Erinnerung gerufen. Die daraus zu ziehenden Schlüsse überlässt er dem aufmerksamen Leser.

[Hier weiterlesen]

[Zum Originalbeitrag auf Consortium News]

IAEA: Keine Anzeichen für Sprengsätze im AKW Saporoschschje

Von Thomas Röper – 1. Juli 2023

Während Kiew behauptet, dass Russland die Kühlwasserbecken des AKW Saporoschschje vermint habe und eine nukleare Katastrophe drohe, melden IAEA-Experten, dass sie auf dem Gelände des AKW keine Sprengsätze gefunden haben. Bereitet Kiew eine nukleare Provokation vor? – Kiew meldet seit einiger Zeit, Russland habe die Kühlwasserbecken des AKW-Saporoschschje vermint und würde sie sprengen wollen. Die Meldungen führten zu Panikkäufen von Jod in Kiew und zur Verstärkung der Panik hat die ukrainische Regierung Übungen für den Fall eines Notfalls in dem AKW angekündigt. Außerdem wurde gemeldet, dass die Bundeswehr ukrainische ABC-Truppen ausbildet. Ist eine große Provokation geplant? Das AKW ist zwar abgeschaltet, aber da die Brennstäbe noch in den Reaktoren sind, müssen sie ständig gekühlt werden. Seit die Ukraine den Kachowka-Staudamm gesprengt hat, aus dessen Stausee das nötige Kühlwasser kam, sind die letzten Reserven die großen Kühlwasserbehälter auf dem Gelände des AKW. Sollte Kiew die angreifen und beschädigen, wäre die Kühlung des AKW nicht mehr gegeben und es würde ein Gau drohen. Die russische Nachrichtenagentur TASS hat über Erklärungen des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde (IAE) Rafael Grossi berichtet, denn die Experten der IAEA sind vor Ort. Grossi berichtete, dass seine Experten vor Ort „keine Hinweise auf Minen am Kernkraftwerk“ gefunden hätten. Die Erklärung wurde am Freitag auf der Website der IAEA veröffentlicht …

[Hier weiterlesen]

Die geheimen Gespräche in Kopenhagen

Von Thomas Röper – 28. Juni 2023

Am Wochenende hat in Kopenhagen ein geheimes Treffen über Friedensgespräche in der Ukraine stattgefunden. Hier stelle ich zusammen, was darüber bekannt ist. – Als erstes hat die deutsche ARD gemeldet, dass es in Kopenhagen am Wochenende geheime Gespräche gegeben hat, an denen neben Diplomaten aus westlichen Ländern auch Vertreter Brasiliens, Indiens, Chinas und Südafrikas teilgenommen haben. Demnach war es das Ziel des Westens, sich die Unterstützung dieser BRICS-Länder zu sichern, wobei allen Medienberichten zufolge Kiew der Initiator der Gespräche gewesen sein soll. Das ist in meinen Augen eine zweifelhafte Meldung, aber dazu kommen wir noch. … Sowohl Kiew als auch Bundesregierung haben den ARD-Bericht später bestätigt und die Bundesregierung hat mitgeteilt, dass für Deutschland der außen- und sicherheitspolitische Kanzlerberater Jens Plötner bei den Gesprächen dabei war. Plötner scheint, was in der derzeitigen Bundesregierung eher die Ausnahme ist, ein durchaus kompetenter Mann zu sein, denn er ist Berufsdiplomat, weshalb man bei ihm durchaus Fachwissen voraussetzen kann. Das Ziel des Treffens war es augenscheinlich, die dazu eingeladenen BRICS-Länder auf die Seite des Westens zu ziehen und sie dazu zu bringen, die ukrainische „Friedensformel“ zu unterstützen. Allerdings waren diese Versuche erfolglos, denn eine Quelle der russischen Nachrichtenagentur TASS teilte mit, dass Brasilien und andere Entwicklungsländer die von Selensky vorgeschlagene „Friedensformel“ nicht unterstützen. Während des Treffens „sprachen sich die Entwicklungsländer, einschließlich Brasilien, dafür aus, dass die russische Seite in die weiteren Verhandlungen einbezogen wird“, fügte die Quelle hinzu. Der Versuch der Ukraine, die BRICS auf ihre Seite zu ziehen und Russland die Kiewer Bedingungen zu diktieren, ist also offensichtlich gescheitert, wenn die nicht-westlichen Länder eine Einbeziehung Russlands in die weiteren Gespräche fordern.

[Hier weiterlesen]

Bundesverteidigungsministerium gibt Auskunft zu Leopard-Panzer in der Ukraine mit Flagge der faschistischen OUN-B

Von Florian Warweg – 23. Juni 2023

Am 23. Mai dieses Jahres hatte das ukrainische Verteidigungsministerium unter dem Slogan „Leopard-2 in der Ukraine. In freier Wildbahn“ mehrere Fotos von Leopard-Kampfpanzern deutscher Produktion veröffentlicht. Auf einem der Panzer weht deutlich sichtbar die rot-schwarze Flagge der OUN-B, der vom Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera gegründeten, offen faschistisch auftretenden Organisation. Der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko (DIE LINKE) hatte daraufhin bei einer Fragestunde im Bundestag am 24. Mai den amtierenden Verteidigungsminister Boris Pistorius dazu befragt. Dem Minister war der „Sachverhalt“ angeblich nicht bekannt, doch er versprach eine Nachreichung. Diese traf am 21. Juni ein … Um es vorwegzunehmen, das Verteidigungsministerium dementiert weder die Existenz noch den historischen Hintergrund der Flagge.

[Hier weiterlesen]

In der Ukraine wird Stepan Bandera noch immer verehrt

Von Norman Goda – 22. Juni 2023

[Noch immer] gibt es in der Ukraine … Bestrebungen, den Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera, der 2010 vom damaligen ukrainischen Staatspräsidenten Wiktor Juschtschenko posthum zum Nationalhelden ernannt wurde, zusätzlich zu verehren, zum Beispiel mit der Umbenennung von Straßen oder Sportanlagen auf seinen Namen oder auf den Namen eines seiner Mitläufer. Und der kollektive Westen schaut einfach weg – zum Glück mit Ausnahmen. Die US-amerikanische Plattform History News Network hat eben einen Artikel von Norman J. W. Goda aus dem Jahr 2010 veröffentlicht, einem auf Holocaust-Studien spezialisierten Professor an der „University of Florida“, der daran erinnert, welch traurige Figur dieser in der Ukraine noch immer verehrte Mann Stepan Bandera tatsächlich war.

[Hier weiterlesen]

Die „Frühjahrsoffensive“: ein Blutbad in der Ukraine

Von Andre Damon – 16. Juni 2023

Als die ukrainische „Gegenoffensive“ letzte Woche begann, wurde sie in den Medien als Wendepunkt im US-NATO-Krieg gegen Russland gefeiert. Dieses „Endspiel für die Ukraine“, jubelte Bret Stephens in der New York Times, werde Russland eine „vernichtende und eindeutige Niederlage“ bescheren. Die Washington Post zitierte General David Petraeus mit der Einschätzung, dass „die Ukrainer bedeutende Durchbrüche erzielen und viel mehr erreichen werden, als die meisten Analysten vorhersagen“. Das alles hat sich als reines Wunschdenken erwiesen. Innerhalb von zehn Tagen geriet die Offensive zu einem Gemetzel an den ukrainischen Soldaten, bei denen es sich häufig um neue, kaum oder gar nicht ausgebildete Rekruten handelt. Die ukrainische Regierung gibt an, in der vergangenen Woche lediglich 40 Quadratkilometer Territorium erobert zu haben – um den Preis Tausender Menschenleben. Mittlerweile sprechen die US-Medien schon von einem großen Triumph, wenn die ukrainischen Streitkräfte ein kleines Dorf einnehmen und für ein paar Stunden halten.

[Hier weiterlesen]

„Seit Kriegsbeginn zahlt die Ukraine einen hohen Blutzoll“

Interview mit General a. D. Harald Kujat. Interview: Zeitgeschehen im Fokus – 15. Juni 2023

In einem Gastkommentar der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) traf der amerikanische Neocon, Eliot Cohen, folgende Aussage: «Die Ukraine muss bei ihren bevorstehenden Gegenoffensiven nicht nur Erfolge auf dem Schlachtfeld erzielen, sie muss auch weit mehr als einen geordneten Rückzug der Russen nach Waffenstillstandsverhandlungen zustande bringen. Brutal ausgedrückt: Sie muss es schaffen, dass russische Soldaten massenhaft fliehen, desertieren, Offiziere erschießen, gefangen genommen werden oder umkommen. Die russische Niederlage muss in ein unmissverständlich großes, blutiges Durcheinander münden.“ Was ist von dieser Einschätzung zu halten? Ist ein solches Szenario denkbar?

[Hier weiterlesen]