Droht ein Krieg in Korea?

Von Thomas Röper – 27. Januar 2024

Auf der koreanischen Halbinsel wachsen die Spannungen, droht ein weiterer Krieg?

Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel nimmt an Intensität zu. In Südkorea herrscht ein Präsident, der den USA treu ergeben ist und der das ohnehin fragile Sicherheitsgefüge in der Region durcheinander bringt. Die USA versuchen parallel dazu Japan enger an die NATO zu binden. Die Ausdehnung der NATO in die Region ist schon lange ein Ziel der USA. Aufgrund der feindseligen Rhetorik Südkoreas hat Nordkorea nun die friedliche Vereinigung Koreas als Staatsziel gestrichen. Auch von Krieg wird inzwischen offen gesprochen. …

Die Versuche von Donald Trump, mit Nordkorea eine Entspannung zu erreichen, waren löblich, aber halbherzig. Auch Trump war nicht bereit, die Sanktionspolitik zu lockern. Er setzte auf freundliche Treffen, ohne jedoch etwas Entscheidendes anzubieten, das zu einer echten Entspannung hätte führen können. Aber mit Zuckerbrot und Peitsche erreicht man bei Nordkorea nichts, denn das Land hat die Peitsche der USA seit Jahrzehnten zu spüren bekommen, ohne dass die USA eines ihrer Ziele erreicht hätten.

Spätestens mit dem Amtsantritt von Joe Biden als US-Präsident waren die Versuche der USA, mit Nordkorea eine Einigung zu finden, endgültig vorbei. Die Biden-Regierung setzt überall auf einen harten Kurs, in Washington regieren derzeit die radikalen Falken.

Als Yoon Suk Yeol im Mai 2022 südkoreanischer Präsident wurde, wurde auch Südkoreas Politik gegenüber dem Norden offen feindselig. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger setzt er nicht mehr auf eine Annäherungspolitik mit Nordkorea. Stattdessen lässt er sich im Weißen Haus hofieren, wo er – ähnlich einem Fünfjährigen bei einem Familienfest – Liedchen zur Unterhaltung der Gastgeber singen darf. Und natürlich ist sein Lieblingslied, dass er für Joe Biden gesungen hat, ein Hit aus den USA.

Zwischen Japan und Südkorea waren die Beziehungen über Jahrzehnte angespannt. Die japanischen Kriegsverbrechen sind in Korea unvergessen, während man sich in Japan dieser Vergangenheit nicht stellen mag. Für die USA war das ein ernstes Problem, weil die Differenzen zwischen Japan und Südkorea einer der großen Stolpersteine waren, die einem Aufbau einer „asiatischen NATO“ im Weg standen. Eine „asiatische NATO“ aufzubauen haben die USA seit den 1950er Jahren ein halbes Dutzend Mal vergeblich versucht, aber die im Laufe der Jahrzehnte unter den Abkürzungen SEATO, ANZUS, ANZUK, ASPAC, AUKUS und QUAD gegründeten Organisationen haben das Ziel nicht erreicht.

Der neue südkoreanische Präsident ist Japan, trotz Protesten im eigenen Land, weit entgegen gekommen, um das „gemeinsame Problem“ des nordkoreanischen Atomprogramms zu lösen. Im März 2023 legte Südkorea einen Plan zur Lösung des Streits um die Entschädigung der Opfer von Zwangsarbeit während der japanischen Kolonialherrschaft vor, indem es einen Fonds einrichtete, in den südkoreanische und japanische Unternehmen einzahlen können.

Die Beteiligung japanischer Unternehmen wurde als wünschenswert, aber nicht obligatorisch bezeichnet. Von südkoreanischen Unternehmen wurde hingegen erwartet, dass sie sich aktiv an der Finanzierung beteiligen. De facto sollen also südkoreanische Unternehmen die Entschädigungen für japanische Kriegsverbrechen in Südkorea bezahlen.

Ebenfalls im März 2023 reiste Yoon Suk-yeol nach Tokio. Die japanische Regierung verkündete daraufhin, Ausfuhrbeschränkungen für drei Arten von Materialien aufzuheben, die für die südkoreanische Halbleiterindustrie wichtig sind. Seoul hingegen zog seine Beschwerde bei der WTO gegen diese Beschränkungen zurück. Der Grund für die Verhängung dieser Beschränkungen im Jahr 2019 war ein südkoreanisches Gerichtsurteil in einem Fall zur Entschädigung von Opfern von Zwangsarbeit.

Man kann also ganz objektiv festhalten, dass der neue südkoreanische Präsident die südkoreanischen Interessen weit hinten anstellt und eine Politik macht, die Washington sehr gefällt.

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Die Mitschuld des Westens am Angriff der Hamas

Von Thomas Röper – 10. Oktober 2023

Der Angriff der Hamas ist schrecklich und natürlich durch nichts zu rechtfertigen, weil er in erster Linie zivilen Zielen gilt. Trotzdem, oder gerade deshalb, muss man über die Gründe dafür reden. Dabei zeigt sich, dass der Westen eine Mitschuld an dem Krieg in Israel trägt. – Westliche Medien sind wieder im Modus der Kriegspropaganda und stellen die Palästinenser pauschal als Terroristen da. Die Berichte westlicher Medien sind einseitig und emotional und sie handeln fast ausschließlich von dem Leid, das die Hamas den Menschen in Israel zufügt. Im Spiegel tragen die Artikel Überschriften wie „Hamas-Angriff auf Israel – »Sie wollen uns auslöschen«“ und beschäftigen sich sehr emotional mit Einzelschicksalen von Israelis. … Was dabei kritisierenswert ist, ist die Tatsache, dass es in westlichen Medien solche Artikel fast nie über die Schicksale der Palästinenser gab, die seit 70 Jahren unter der israelischen Besatzung leiden. Palästina ist geteilt, die Menschen dort sind faktisch rechtlos, Israel riegelt die Palästinensergebiete regelmäßig und willkürlich ab und klaut ihnen mit seiner als illegal angesehenen Siedlungspolitik ihr Land. Aber das Leid der Palästinenser spielt in den westlichen Medien praktisch keine Rolle. Der Westen steht ganz klar und parteiisch auf der Seite Israels, was eine Friedenslösung unmöglich macht. Der Westen ignoriert den illegalen Besetzungen von Land, seien es die Golanhöhen oder Gebiete der Palästinenser. Auf diese Weise bleibt den Palästinensern, die seit Jahrzehnten in Rechtlosigkeit und Perspektivlosigkeit leben, kaum eine andere Wahl, als mit Verzweiflungstaten zu reagieren.

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Die Banalität des Bösen bei Sanktionen

Von Jacob G. Hornberger – 25. März 2021

Die Banalität des Bösen innerhalb der Mainstream-Presse, wenn es um Aktionen geht, die vom nationalen Sicherheits-Establishment der USA durchgeführt werden, hört nie auf, mich zu erstaunen. Das jüngste Beispiel erscheint in der New York Times in einem investigativen Stück, das mich absolut verblüfft hat. Das Stück besteht aus einem Video, das eine umfangreiche Untersuchung eines Schiffes zeigt, das verdächtigt wurde, das System der Wirtschaftssanktionen zu verletzen, das die US-Regierung und die UN gegen Nordkorea verhängt haben.

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Der Gipfel von Singapur und die wachsende Kriegsgefahr

Von Bill Van Auken
14. Juni 2018

Das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un war eines der meistdiskutierten Ereignisse der jüngeren Geschichte und zog Tausende von Journalisten in den Stadtstaat Singapur, um live darüber zu berichten.

https://www.wsws.org/de/articles/2018/06/14/pers-j14.html

Nordkorea verurteilt „Provokation“ der USA und droht Trump mit Absage der Gespräche

Von James Cogan 17. Mai 2018

Gestern veröffentlichte die Zentrale Nordkoreanische Nachrichtenagentur (KCNA) ein empörtes Statement gegen das gemeinsame Luftwaffenmanöver „Max Thunder“, das Südkorea und die USA am 11. Mai begonnen haben. Es handele sich, so die KCNA, um eine „offene Infragestellung“ der Friedensgespräche vom vergangenen Monat und um eine „grobe und bösartige Provokation“.

https://www.wsws.org/de/articles/2018/05/17/nkor-m17.html

Nordkorea bietet Gespräche zur atomaren Abrüstung an

Von Peter Symonds
8. März 2018

Bei Gesprächen zwischen hochrangigen südkoreanischen Vertretern und dem nordkoreanischen Führer Kim Jong-un am Montag hat Nordkorea laut Berichten seine Bereitschaft erkennen lassen, Verhandlungen über atomare Abrüstung und die Beendigung seines Atomwaffenprogramms aufzunehmen. Die südkoreanische Delegation wurde vom Nationalen Sicherheitsberater Chung Eui-yong und dem Geheimdienstchef Suh Hoon angeführt.

https://www.wsws.org/de/articles/2018/03/08/nkor-m08.html

Falscher Raketenalarm in Japan

Von Peter Symonds
18. Januar 2018

Nur wenige Tage nach dem falschen Alarm auf Hawaii versetzte am Dienstag ein weiterer Fehlalarm auch die Bevölkerung von Japan in Panik. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk NHK warnte vor einem Raketenangriff aus Nordkorea. Fünf Minuten später wurde die Meldung dementiert.

https://www.wsws.org/de/articles/2018/01/18/japa-j18.html

USA wollen Nordkorea atomare Abrüstung aufzwingen

Von Peter Symonds
22. Dezember 2017

Erneut hat der Nationale Sicherheitsberater der USA, H.R. McMaster, mit einem Angriff auf Nordkorea gedroht, um das Land daran zu hindern, sein Atomarsenal weiter zu entwickeln. McMaster erklärte, die Zeit werde knapp. Diese jüngste Drohung mit einem Krieg, der katastrophale Folgen hätte, unterstreicht die aggressive Botschaft der nationalen Sicherheitsstrategie der Trump-Regierung, die diese Woche veröffentlicht wurde. Sie verdeutlicht die Bereitschaft des US-Imperialismus, militärische Gewalt
anzuwenden, um seine globale Dominanz zu verteidigen.

https://www.wsws.org/de/articles/2017/12/22/nord-d22.html

Trump-Regierung droht erneut, Nordkorea „vollständig zu vernichten“

Von Joseph Kishore
2. Dezember 2017

Nachdem Nordkorea am Dienstag eine Interkontinentalrakete getestet hat, die Berichten zufolge die US-Ostküste erreichen kann, verschärft die Trump-Regierung ihre provokanten Drohungen gegen das Land.

https://www.wsws.org/de/articles/2017/12/02/trum-d02.html

Die USA bedrohen wegen Nordkorea auch China und Russland

Von Peter Symonds
6. September 2017

Am 4. September haben die Vereinigten Staaten während einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates zur Nordkorea-Krise die Kriegsgefahr dramatisch erhöht. Als Reaktion auf den Atomtest Nordkoreas vom Sonntag griff die Regierung in Washington nicht nur Pjöngjang an, sondern ebenso auch Beijing und Moskau.

http://www.wsws.org/de/articles/2017/09/06/nkor-s06.html