Von den USA erzwungene Wiedereröffnung führt zu Todeswelle in Lateinamerika

Von Eric London – 16. Juli 2020

Am Montag erreichte die offizielle Zahl der Corona-Toten in Lateinamerika einen düsteren Meilenstein und übertraf die Gesamtzahl der Toten in Nordamerika. Mehr als 145.000 sind gestorben, und über 3,5 Millionen wurden positiv getestet. Nach Jahrhunderten kolonialer und imperialistischer Ausbeutung herrschen Massenarmut und Ungleichheit in ganz Lateinamerika und machen die Länder besonders anfällig für die Übertragung des Virus. Vier der sieben Länder mit den weltweit höchsten positiven Fällen befinden sich jetzt in Lateinamerika, wo die unterfinanzierten öffentlichen Gesundheitssysteme unter der Last zusammenbrechen.

https://www.wsws.org/de/articles/2020/07/16/pers-j16.html

Pandemie der Ungleichheit: Der US-Kapitalismus stellt Profite über das Leben

Von Andre Damon – 3. Juli 2020

In den Vereinigten Staaten lebt die Covid-19-Pandemie gerade stark wieder auf. Allein am Dienstag wurden über 50.000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet; das ist die höchste jemals an einem Tag gemessene Zahl. An sieben aufeinander folgenden Tagen gab es in den USA täglich über 40.000 neue Fälle, und die Tageszahlen sind doppelt so hoch wie Anfang Juni. Die Zahl der Todesopfer liegt nun bei 130.000. Dies entspricht in etwa der Gesamtzahl der amerikanischen Soldaten, die im Ersten Weltkrieg, im Vietnamkrieg und im Koreakrieg zusammen gestorben sind. Wenn sich die Krankheit in ihrem jetzigen Tempo ausbreitet, könnten die Vereinigten Staaten bis Ende Juli durchaus täglich 100.000 Fälle erreichen. Bis zum Ende des Sommers könnte eine Viertel Million Menschen an Covid-19 gestorben sein.

https://www.wsws.org/de/articles/2020/07/03/pand-j03.html

Commerzbank: Jeder vierte Arbeitsplatz in Gefahr

Von Gustav Kemper – 3. Juli 2020

Wie zahlreiche andere Konzerne nutzt auch die Commerzbank die Corona-Pandemie, um seit langem geplante Kahlschlagpläne zu verwirklichen. Mehr als 11.000 der 40.000 Arbeitsplätze und 400 der 1000 Filialen sollen dem Sparstift zum Opfer fallen.
Der Commerzbank-Vorstand, Finanzinvestoren, die Bundesregierung, die Europäische Zentralbank (EZB), der Betriebsrat und die Gewerkschaft Verdi feilschen seit Monaten hinter den Kulissen über eine massive Restrukturierung des Finanzinstituts.

https://www.wsws.org/de/articles/2020/07/03/comm-j03.html

Möchtegern-Führer Trump intensiviert Putschversuche

Von Patrick Martin – 13. Juni 2020

US-Präsident Donald Trump intensiviert seine Bemühungen, einen Vorwand für die Verhängung des Kriegsrechts und den Einsatz des Militärs auf den Straßen der Vereinigten Staaten zu schaffen. Der Präsident hat eine Reihe provokanter Maßnahmen ergriffen, obwohl immer mehr Informationen darüber ans Licht kommen, wie kurz Trump Anfang letzter Woche davor stand, ein Blutbad durch das Militär zu befehlen. Nur Stunden nachdem die letzten Truppen der Nationalgarde aus Washington DC abgezogen worden waren, drohte Trump erneut mit militärischer Gewalt gegen eine amerikanische Großstadt, diesmal Seattle. In Erklärungen auf Twitter am Mittwochabend forderte Trump, dass der Gouverneur von Washington, Jay Inslee, und die Bürgermeisterin von Seattle, Jenny Durkan – beides Demokraten – handeln müssten, um die Demonstranten in einem überschaubaren Stadt-viertel zu unterdrücken, aus dem sich die Polizei vorübergehend zurückgezogen hat. „Wenn ihr es nicht tut, werde ich es tun“, twitterte er. „Das ist kein Spiel.“

https://www.wsws.org/de/articles/2020/06/13/pers-j13.html

Klasse, Kapitalismus und der Mord an George Floyd

Von Niles Niemuth – 12. Juni 2020

Am Dienstag fand in Houston, Texas, das Begräbnis von George Floyd statt. Der Trauerfeier waren zwei Wochen enorme Proteste gegen Polizeigewalt vorangegangen, die nach der Veröffentlichung des Videos von Floyds Ermordung durch vier Polizeibeamte aus Minnea-polis ausbrachen. Hunderttausende sind in allen Bundesstaaten der USA und in Dutzenden von Städten weltweit auf die Straße gegangen. Diese spontanen Demonstrationen, bei denen Teilnehmer aller Hautfarben und Ethnien gemeinsam protestierten, waren nicht nur von einem überwältigenden Gefühl der Empörung und des Ekels über den Polizeimord an einem unbewaffneten Schwarzen motiviert, sondern auch von einer umfassenderen Wut über die Brutalität, Ungerechtigkeit und Ungleichheit, die in der amerikanischen Gesellschaft herrschen.

https://www.wsws.org/de/articles/2020/06/12/pers-j12-1.html

Lufthansa: Gewerkschaften überbieten sich mit Sparvorschlägen

Von Gustav Kemper – 12. Juni 2020

Der Lufthansa-Konzern nutzt die Corona-Pandemie zum Kahlschlag im eigenen Haus. Wie der gesamten Wirtschaft dient sie ihm als Vorwand, um Löhne zu senken und massiv Arbeitsplätze abzubauen. Das Vorgehen des LH-Vorstands ist dabei an Kaltschnäuzigkeit kaum zu überbieten. Nachdem der Flugverkehr im März und April einbrach, drohte Lufthansa-Chef Karsten Spohr mit einer „Insolvenz in Eigenverantwortung“, falls die Bundesregierung nicht einem Milliarden-Rettungspaket zustimme, ohne Einfluss auf das operative Geschäft zu nehmen. Damit hätte er freie Hand gehabt, Tarifvereinbarungen und Pensionsverpflichtungen zu umgehen und zahlreiche Arbeitsplätze abzubauen. Die Rede war von zehn- bis zwanzigtausend Stellen.

https://www.wsws.org/de/articles/2020/06/12/luft-j12.html

Konzerne nutzen Corona-Krise für Massenentlassungen und Sozialabbau

Von Dietmar Gaisenkersting und Ulrich Rippert – 6. Juni 2020

Im Mai stieg die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland um 170.000 auf 2.8 Millionen. Dazu kommen 7,3 Millionen Kurzarbeiter mit Lohneinbußen von bis zu 40 Prozent. Das sind viermal so viele Kurzarbeiter wie zur Zeit der Finanzkrise 2009. Das gab die Bundesagentur für Arbeit Mitte der Woche bekannt. Wobei die tatsächliche Zahl der Arbeitslosen noch deutlich höher liegt, weil über 58-Jährige, Kurzzeitkranke, Betreuer von Kleinkindern und diejenigen, die vom Jobcenter in eine Weiterbildung und oder sonstige Maßnahme geschickt werden, aus der Statistik heraus fallen. Die Zahl der Hartz-IV-Empfänger stieg seit März um 300.000 auf knapp 6 Millionen. Darunter sind fast zwei Millionen Kinder.

https://www.wsws.org/de/articles/2020/06/06/entl-j06.html

Trump schürt Polizeigewalt gegen Demonstranten

Von Niles Niemuth – 2. Juni 2020

Überall in den Vereinigten Staaten haben Hunderttausende Arbeiter und Jugendliche in fast 100 Städten gegen den Mord an George Floyd protestiert. Sie wurden dabei selbst zur Zielscheibe gewalttätiger Übergriffe durch massiv bewaffnete Polizeitruppen, die von der Nationalgarde unterstützt werden. Die landesweite Gewalt, die gegen die Demonstranten entfesselt wurde, ist eine Fortsetzung und Eskalation des mörderischen Angriffs, der George Floyd das Leben kostete. Die Polizei handelt ungestraft und ist sich voll bewusst, dass ihre gewalttätigen Angriffe auf Demonstranten von der Trump-Regierung unterstützt werden.

https://www.wsws.org/de/articles/2020/06/02/pers-j02.html

Die Ermordung von George Floyd und der Kampf gegen Polizeigewalt in den USA

Von Joseph Kishore – 29. Mai 2020

Die Ermordung Floyds am Memorial Day in Minneapolis (Minnesota)ist ein furchtbares Verbrechen. Floyd, der Afroamerikaner war, starb, nachdem er von vier Polizeibeamten vor den Augen einer Menschenmenge, die sich für seine Freilassung einsetzte, zu Boden gedrückt worden war. Ein Großteil des Verbrechens wurde von Augenzeugen mit Videokameras und auf Überwachungsvideos festgehalten. Ein Video zeigt den weißen Polizeibeamten Derek Chauvin, der sein Knie mehrere Minuten lang gewaltsam in Floyds Nacken drückt, während der 46-Jährige um sein Leben flehte und schreit: „Ich kann nicht atmen“ und „Sie werden mich umbringen!“ Die Socialist Equality Party (SEP) verurteilt die Ermordung von George Floyd und fordert die strafrechtliche Verfolgung der Polizeibeamten, die für seinen Tod verantwortlich sind.

https://www.wsws.org/de/articles/2020/05/29/pers-m29.html

Thyssenkrupp wird zerschlagen

Von Dietmar Gaisenkersting – 23. Mai 2020

m Montagabend hat der Aufsichtsrat der Thyssenkrupp AG beschlossen, den Industrie-konzern zu zerschlagen – so wie es die Hedgefonds seit Jahren fordern. Der Beschluss fiel einstimmig, also auch mit allen Stimmen der IG Metall und der Betriebsräte. Das von Konzernchefin Martina Merz dem Aufsichtsrat vorgelegte Konzept sieht den Verkauf fast aller Sparten vor. Übrigbleiben sollen nur noch der Werkstoffhandel und Teile der Industrie-komponentenfertigung. Der überwältigende Teil der 160.000 Beschäftigten wird zukünftig einen anderen Arbeitgeber haben oder den Arbeitsplatz verlieren.

https://www.wsws.org/de/articles/2020/05/23/thys-m23.html