Von Thomas Röper – 8. Januar 2024
Das Wall Street Journal hat unter Berufung auf europäische Ermittler gemeldet, dass Polen die Untersuchung der Nord-Stream-Sprengungen behindert. Hier gehe ich auf die geopolitischen Interessen bei der Sprengung der Nord Streams ein und übersetze den Artikel des Wall Street Journal.
Ich habe schon oft berichtet, dass ich die von den Medien verbreitete Version, die Nord Streams seien von einer kleinen pro-ukrainischen Gruppe von einem kleinen Segelboot aus gesprengt worden, für Unsinn halte. Faktisch wäre die Aktion so nicht durchführbar gewesen, was schon alleine daran liegt, dass die hunderte Kilogramm schweren Bomben von dem kleinen Segelboot aus nicht kontrolliert zu Wasser gelassen werden können. Hinzu kommt, dass solche Tauchgänge kaum ohne Druckkammer durchgeführt werden, die es auf dem Boot nicht gab, und dass die Ostsee quasi ein NATO-Binnenmeer und eines der am besten überwachten Seegebiete der Welt ist, weshalb die Aktion kaum von der NATO unbemerkt hätte durchgeführt werden können. Dass zur offiziellen Version auch noch der obligatorische, an Bord vergessene Pass gehört, kommt hinzu.
Ich halte die von Seymour Hersh verbreitete Version, dass die US-Regierung die Nord Streams gesprengt hat, für wesentlich realistischer und schlüssiger. In meinen Augen ist die von den Medien verbreitete Version über die pro-ukrainische Gruppe ein Ablenkungsmanöver von der Täterschaft der USA.
Aber darum soll es hier nicht gehen, hier will ich zunächst die geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen der (möglicherweise) beteiligten Staaten aufzeigen. Anschließend kommen wir zur Übersetzung des Artikels des Wall Street Journal darüber, wie Polen laut europäischen Quellen die Untersuchungen der Sprengung behindert hat.