Wer profitiert von der Tragödie in Beirut?

Von Pepe Escobar – 10. August 2020

Die Erzählung, dass die Explosion in Beirut eine ausschließliche Folge von Nachlässigkeit und Korruption durch die derzeitige libanesische Regierung war, ist jetzt zumindest im atlantischen Bereich in Stein gemeißelt. Und doch, wenn wir tiefer graben, stellen wir fest, dass Nachlässigkeit und Korruption durch Sabotage vollständig ausgenutzt wurden, um sie zu konstruieren. Der Libanon ist das Hauptgebiet von John Le Carré. Eine multinationale Spionagehöhle aller Schattierungen – House of Saud-Agenten, zionistische Aktivisten, Waffenbroker der „gemäßigten Rebellen“, Hisbollah-Intellektuelle, verschlechterte arabische „Könige“, selbstherrliche Schmuggler – im Kontext einer wirtschaftlichen Katastrophe mit vollem Spektrum, von der ein Mitglied der EU betroffen ist. Axis of Resistance, ein beständiges Ziel Israels neben Syrien und dem Iran. Als ob dies nicht vulkanisch genug wäre, trat Präsident Trump in die Tragödie ein, um die – bereits kontaminierten – Gewässer des östlichen Mittelmeers zu trüben. Trump wurde am Dienstag von „unseren großen Generälen“ informiert und sagte: „Ihnen zufolge würden sie es besser wissen als ich – aber sie scheinen zu glauben, dass es ein Angriff war.“ Trump fügte hinzu: „Es war eine Art Bombe.“ Hat er mit dieser weißglühenden Bemerkung die Katze aus dem Sack gelassen, indem er Verschlusssachen enthüllte? Oder startete der Präsident ein weiteres Non Sequitur? Trump nahm schließlich seine Kommentare etwas zurück, nachdem das Pentagon sich geweigert hatte, seine Behauptung über das, was die „Generäle“ gesagt hatten, zu bestätigen, und sein Verteidigungsminister Mark Esper die Erklärung des Unfalls für die Explosion unterstützte. … Dennoch ist es erwähnenswert, dass die iranische Nachrichtenagentur Mehr berichtet, dass zum Zeitpunkt der Explosionen vier Aufklärungsflugzeuge der US Navy in der Nähe von Beirut gesichtet wurden. Ist den USA bekannt, was wirklich im gesamten Spektrum der Möglichkeiten passiert ist?

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Libanon vor dem Kollaps?

Von Tomasz Konicz – 9. August 2020

Das einstige Wohlstandszentrum des Nahen Ostens läuft Gefahr, sich in einen hungergeplagten „Failed State“ zu verwandeln. Die Ineffizienz und Widersprüchlichkeit des maroden spätkapitalistischen Wirtschaftssystems kann gerade in Krisenzeiten buchstäblich massenmörderische Folgen haben, wie das Beispiel des Libanon gerade krass illustriert. Längst geht es für viele Libanesen um das blanke, physische Überleben. Der Hunger macht sich breit in der einstigen Wohlstandsinsel des Nahen Ostens. Wie entfaltet sich solch eine kapitalistische Hungersnot? Der Ministerpräsident des Libanon, Hassan Diab, warnte schon Ende Mai vor einer Hungerkatastrophe in seinem krisengebeutelten und auf Lebensmittelimporte angewiesenen Land, die noch vor wenigen Jahren „unvorstellbar“ schien. Viele Libanesen hätten schon aufgehört,„Fleisch, Früchte und Gemüse“ zu kaufen, so Diab, doch bald würden sich seine Landsleute kaum noch Brot leisten können.

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Brandkatastrophe im Hafen von Beirut: ein Verbrechen gegen die Arbeiter im Libanon

Von Jean Shaoul – 7. August 2020

Die Brandkatastrophe, die sich am Dienstagnachmittag im Hafen von Beirut ereignete, hat die seit langem anhaltende Wut auf die superreiche herrschende Klasse des Libanon verschärft. Die Explosion ist ein vernichtendes Urteil für die politische Elite des Landes. Sie hat zugelassen, dass riesige Mengen von hochexplosivem Ammoniumnitrat jahrelang ohne ausreichende Sicherheitsmaßnahmen in einem Lagerhaus im Hafen von Beirut gelagert wurden.

https://www.wsws.org/de/articles/2020/08/07/beir-a07.html

Fracking – Erdbeben im Bauch der Toten Kuh

Film von Gaby Weber – 16. Februar 2020

Goldgräberstimmung in Patagonien. Neuquén gilt als das neue El Dorado, das Saudi Arabien Südamerikas. Die weltweit größten Öl-Vorkommen sollen hier liegen, in Vaca Muerta, auf deutsch: die tote Kuh. Gemeint ist: Schieferöl. In der Planung sind 12.000 Bohrtürme. El Dorado in Patagonien – oder alles nur ein großer Bluff, um das Ende der Ära der fossilen Brennstoffe herauszuzögern? In Vaca Muerta wird gefrackt. Von den vertikalen Bohrlöcher, die bis zu 6000 Meter tief sind, gehen horizontale Stollen ab, bis zu 4000 Meter Länge. Bis zu hundert pro Bohrloch. Ganze Erdschichten werden durchlöchert. Mit Chemikalien versetztes Wasser wird mit hohem Druck eingespritzt, um das Gestein aufzubrechen. Die Dörfer im Fracking-Gebiet werden von Erdbeben heimgesucht – in einer Gegend, in der es nie gebebt hat. Die Behörden behaupten, dies seien „natürliche“ Erdstöße. Die Menschen leben in Panik.

„Wettlauf um die Arktis“: Russland setzt schwimmendes Atomkraftwerk in Kraft

Von Clara Weiss – 11. Oktober 2019

Russland hat am 23. August ein schwimmendes Kernkraftwerk, die „Akademik Lomonossow“ in die arktische See vom Hafen in Murmansk ausgesandt. Das Schiff soll Siedlungen und Unternehmen mit Strom versorgen, die Kohlenwasserstoffe und Edelsteine in der Tschuktschen-Region fördern.

https://www.wsws.org/de/articles/2019/10/11/arkt-o11.html

Neuer ICC-Bericht zeichnet düstere Zukunft unseres Planeten

Von Andreas Krebs – 26. September 2019

Ein neuer Sonderbericht des Weltklimarats (IPCC), der am Mittwoch vorgestellt wurde, prophezeit eine düstere Zukunft für unseren Planeten und warnt eindringlich davor, dass der Klimawandel verheerende Auswirkungen auf unsere Ozeane und die weltweiten Eis- und Schneevorkommen haben wird. Und diese in einer Geschwindigkeit zerstört würden, wie nie zuvor. [Hier weiterlesen]

Wasserkrise in Newark: Der Kapitalismus vergiftet die Bevölkerung Amerikas

Von Kate Randall – 28. August 2019

Newark, die größte Stadt im US-Bundesstaat New Jersey erlebt derzeit eine Wasserkrise von historischem Ausmaß. Mit Blei vergiftetes Trinkwasser wurde durch das Versorgungssystem an Privathaushalte wie Unternehmen geleitet. Bluttests bestätigen, dass ein erheblicher Prozentsatz der Kinder in Newark Blei ausgesetzt war, einem starken Nervengift, das bereits in kleinen Mengen dauerhafte Schäden verursachen kann.

https://www.wsws.org/de/articles/2019/08/28/pers-a28.html

United Nations: Globale Nahrungsmittel- und Wasserkrise bedroht drei Milliarden Menschen

Von Bryan Dyne – 12. August 2019

Mehr als 3 Milliarden Menschen sind davon bedroht, dass sie von ihrer Nahrungsmittel- und Wasserversorgung in den kommenden Jahrzehnten abgeschnitten werden, warnten die Vereinten Nationen am Donnerstag. Dies wird sich zunächst bei den 3,2 Milliarden Menschen bemerkbar machen, die bereits von Landverödung betroffen sind und von denen mehr als drei Milliarden in Entwicklungsländern leben.

https://www.wsws.org/de/articles/2019/08/12/klim-a12.html

Schleichender Genozid: An den Wirkungen von abgereichertem Uran, das bei der Bombardierung Ex-Jugoslawiens 1999 verwendet wurde, sterben die Menschen dort noch heute.

von Barbara Hug – 13. Juli 2019

Der Krieg ist vorbei, und sein völkerrechtswidriger Charakter kann heutzutage nicht mehr bestritten werden. Die öffentliche Aufmerksamkeit wandert weiter zu den nächsten Kriegsschauplätzen, auf denen meist ebenfalls NATO-Staaten aktiv sind. Während die Kampfhandlungen in Jugoslawien jedoch aus dem kollektiven Gedächtnis verschwinden, sind die Folgen des Krieges für viele Menschen vor Ort grausige Gegenwart. Die Krebsrate in Serbien und im Kosovo ist in Folge der dort eingesetzten Uranmunition extrem angestiegen. Eine Warnung auch im Hinblick auf künftige Kriegshandlungen, die es zu verhindern gilt.

https://www.rubikon.news/artikel/schleichender-genozid

Absturz zweier Kampfjets der Bundeswehr

Von Marianne Arens – 27. Juni 2019

Der Absturz zweier Kampfjets über der Mecklenburgischen Seenplatte ging am Montag nur haarscharf an einer Katastrophe vorbei. Wütend fordern die Anwohner jetzt die Einstellung der Übungsflüge über ihren Köpfen. Die zwei Kampfjets vom Typ Eurofighter stürzten am Montag nach einem Zusammenstoß bei einem gefährlichen Air Combat Manöver ab. Ein Pilot konnte sich mit Schleudersitz und Fallschirm retten und landete leicht verletzt in einem Baum. Der zweite, ein 27-jähriger Oberleutnant, kam ums Leben.

https://www.wsws.org/de/articles/2019/06/27/euro-j27.html