Von Peter Symonds – 10. August 2023
Chinas Exporte sind im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14,5 Prozent eingebrochen. Dies geht aus den jüngsten offiziellen Daten hervor, die diese Woche veröffentlicht wurden. Dieser Rückgang – der größte seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie Anfang 2020 – ist nur einer von vielen Wirtschaftsindikatoren, die bestätigen, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft und der größte Exporteur der Welt vor dem Hintergrund der weltweiten Inflation, der hohen Zinsen und der sich verlangsamenden Wirtschaftstätigkeit, die sich auf den Handel auswirkt, in eine Krise geraten ist. Der Wert für den Monat Juli stellt keinen Ausreißer dar. Die chinesischen Exporte sind in den letzten drei Monaten jeweils um 12,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gefallen. Auch die Importe sanken im Juli um 12,4 Prozent und im Juni um 6,8 Prozent, was sowohl auf rückläufige Konsumausgaben als auch eine geringere Vorleistungsnachfrage der Industrie zurückzuführen ist. Die gestern veröffentlichten offiziellen Inflationsdaten deuten darauf hin, dass die Preise in China, anders als in den meisten anderen Ländern der Welt, rückläufig sind. Nachdem der Verbraucherpreisindex im Juni unverändert geblieben war, sank er im Juli um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Index der Erzeugerpreise – ein Maß für die Preise von Gütern ab Werkstor – fiel im Juli sogar noch stärker, und zwar um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Preisrückgang ist ein weiteres Indiz dafür, dass die erwartete Belebung des Konsums nach der Aufhebung fast aller COVID-19-Beschränkungen durch die Regierung zu Jahresbeginn ausgeblieben ist. China befand sich das ganze Jahr über am Rande einer Deflation, die ein Indikator für wirtschaftliche Stagnation ist. Der durchschnittliche Anstieg der Verbraucherpreise betrug in den ersten sieben Monaten nur 0,5 Prozent und lag damit deutlich unter dem offiziellen Ziel der Regierung von drei Prozent.