Der Balanceakt Russlands zwischen Armenien und Aserbeidschan

Von Lucas Leiroz (Übersetzung: Thomas Röper) – 12. April 2025

In Kaukasus schwelt der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan, bei dem auch die Türkei und der Westen eine wichtige Rolle spielen. Wie kann Russland versuchen, die Lage zu stabilisieren?

Die Lage im Kaukasus mit seinen vielen Völkern und Staaten ist selbst für Experten kompliziert. Einer der akutesten Konflikte dort ist der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan – beides Länder, denen Russland traditionell nahe steht, was einen diplomatischen Balanceakt nötig macht.

Mit dem christlichen Armenien hat Russland traditionell enge Beziehungen und es war Russland, das den Armeniern vor hundert Jahren geholfen hat, als im Osmanischen Reich die Verfolgung der Armenier stattfand, die von vielen heute als Völkermord eingestuft wird. Aber der 2018 mit Unterstützung des Westens an die Macht gekommene Regierungschef Paschinjan will Armenien Richtung Westen führen und mit Russland brechen.

Aserbaidschan ist ein islamisches Land, mit dem Russland auch freundschaftliche Beziehungen unterhält. Aber die Türkei sieht sich als Schutzmacht Aserbaidschans an und hat Aserbaidschan in den letzten Kriegen in Bergkarabach unterstützt. Die Türkei will ihren Einfluss im Kaukasus ausbauen.

In Armenien wiederum sind US-amerikanische NGOs so aktiv, wie wohl in keinem [anderen] Land der Welt, um den pro-westlichen und anti-russischen Kurs von Paschinjan zu unterstützen.

Russland versucht, in der Region für Stabilität zu sorgen, weil es an weiteren Kriegen nahe seiner Grenzen nicht interessiert ist. Über den Balanceakt, der dazu nötig ist, habe ich bei einem russischen Thinktank einen interessanten Artikel [von Lucas Leiroz] gefunden [The delicate role of Russia in the Caucasus chessboard], der die Grundlagen dieser komplizierten Situation beleuchtet und den ich übersetzt habe, weil kaum jemand in Deutschland viel über die Probleme der Region und die Interessen der beteiligten Akteure weiß.

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