Von Patrick Martin – 13. September 2021
Die New York Times hat den Drohnenangriff in der afghanischen Hauptstadt Kabul am 29. August auf der Grundlage von Quellen aus Militär und Geheimdiensten sowie Interviews mit Überlebenden und Kollegen der Opfer analysiert. Das Ergebnis zeigt, dass die zehn Toten aus einer afghanischen Familie, darunter sieben Kinder, einem willkürlichen Massenmord zum Opfer fielen. Generalstabschef Mark Milley hatte behauptet, man habe sich streng an die Vorschriften gehalten und der Angriff sei gerechtfertigt gewesen. Doch der Bericht der Times vom 11. September lässt erkennen, dass jeder Schritt – von der ersten Identifikation des Ziels bis zur endgültigen Entscheidung zum Angriff – skrupellos und ohne Rücksicht auf die Folgen für Menschen durchgeführt wurde. Jedes Klischee über ferngesteuerte Kriegsführung, bei der nur Knöpfe gedrückt werden, wurde bestätigt.