Von Dagmar Henn – 4. Oktober 2024
Es überrascht wohl niemanden mehr, dass es Verhandlungen über eine Waffenruhe im Libanon gab, die letztlich an Israel scheiterten, wie der libanesische Außenminister erzählte. Aber diese Verhandlungen könnten in eine Waffe verwandelt worden sein.
Wie in derartigen Fällen so üblich, kommen die Puzzleteile zum Mord an Hassan Nasrallah erst allmählich zusammen. Das Bild, das sich insgesamt andeutet, ist ausgesprochen abscheulich, und wenn sich diese Vermutungen bestätigen, dürfte der Schaden, den dieses Vorgehen angerichtet hat, noch gar nicht abzusehen sein. „vierzig Jahren“
Fest steht, dass Nasrallah vor dem Anschlag einem Waffenstillstand zugestimmt hat. Dabei ist der genaue Ablauf der kritische Punkt. Aufgekommen ist dieses Detail in einem Interview, das der libanesische Außenminister Abdallah Habib CNN gegeben hat. Das Ganze erfolgte während der UN-Vollversammlung in New York.
US-Präsident Joe Biden, der französische Präsident Emmanuel Macron und weitere westliche Verbündete hätten diese Waffenruhe dort gefordert. Das ist es, was Abdallah Habib erzählte:
„Wir haben völlig zugestimmt. Der Libanon stimmte einer Waffenruhe zu, hat sich aber mit der Hisbollah beraten. Der Sprecher [des libanesischen Parlaments] Nabih Berri beriet sich mit der Hisbollah und wir informierten die Amerikaner und die Franzosen, was passiert war. Und sie sagten uns, dass Netanjahu der Erklärung auch zustimmte, die von den beiden Präsidenten verfasst wurde.“
Amos Hochstein, der Berater des Weißen Hauses, sollte dann in den Libanon gehen, um die Waffenruhe auszuhandeln. „Sie sagten uns, Netanjahu hätte dem zugestimmt, also bekamen wir die Zustimmung von Hisbollah dazu, und Sie wissen, was seitdem passiert ist.“
Am Donnerstag, also am Tag vor dem israelischen Mordanschlag, gab es eine gemeinsame Erklärung, die von den Vereinigten Staaten, Frankreich, Australien, Kanada, der EU, Deutschland, Italien, Japan, Saudi-Arabien, den Vereinigten Emiraten, Großbritannien und Katar unterzeichnet wurde, die zu einer 21-tägigen Waffenruhe aufforderte, „um der Diplomatie eine Chance auf Erfolg zu geben und weitere Eskalationen über die Grenze hinweg zu vermeiden.“