Von Gregor Link – 8. Februar 2024
Am Donnerstag entsandte die Deutsche Marine die Mehrzweckfregatte „Hessen“ ins Mittelmeer, um einen europäischen Kriegseinsatz im Roten Meer vorzubereiten. Die Pläne für die Mission „Eunavfor Aspides“ der Europäischen Union (EU) sehen vor, luftgestützte Frühwarnsysteme und mehrere europäische Kriegsschiffe in die Region zu verlegen, um deutsche und europäische Handelsschiffe zu eskortieren und Angriffe der im Jemen operierenden schiitischen Huthi-Miliz abzuwehren. Der Einsatz zielt darauf ab, die israelische Regierung während ihres Genozids im Gaza-Streifen zu unterstützen, und ist Teil des Bestrebens der imperialistischen Mächte, den Nahen Osten neu aufzuteilen und zu plündern.
Das operative Hauptquartier der multinationalen EU-Mission Aspides wird in der griechischen Stadt Larissa liegen und unter Führung eines griechischen Admirals stehen. Einem Bericht der streitkräftenahen Website Marineforum zufolge hatten sich bereits während eines informellen Treffens der EU-Verteidigungsminister am vergangenen Freitag sieben EU-Staaten bereit erklärt, Kriegsschiffe oder Flugzeuge für die Mission bereitzustellen. Neben der deutschen Fregatte „Hessen“ ist dort die Rede von den Fregatten „Hydra“ (Griechenland), „Louise Marie“ (Belgien), „HNLMS Tromp“ (Niederlande) – sowie der französischen „Languedoc“ und der italienischen „Virginio Fasan“, die sich bereits jetzt unter jeweils nationalem Kommando im Roten Meer befinden.
Wie die Tagesschau am Donnerstag berichtete, stehen die Planungen für den EU-Militäreinsatz inzwischen „kurz vor dem Abschluss“. Mehreren Diplomaten zufolge soll bereits am heutigen Freitag ein schriftliches Beschlussverfahren zur Einrichtung der Operation begonnen werden. Der formale Beschluss der Mission wird spätestens beim EU-Außenministertreffen am 19. Februar erwartet und soll noch in diesem Monat vom Bundestag genehmigt werden. Zu diesem Zeitpunkt soll die deutsche Fregatte das Mittelmeer jedoch bereits durchquert und den Suezkanal erreicht haben.