Von Andre Damon – 1. April 2024
Letzte Woche forderte der republikanische Kongressabgeordnete Tim Walberg aus Michigan die totale Zerstörung des Gazastreifens nach dem Vorbild von „Nagasaki und Hiroshima“, den japanischen Städten, die die Vereinigten Staaten 1945 am Ende des Zweiten Weltkriegs mit Atombomben zerstörten.
„Wir sollten keinen Cent für humanitäre Hilfe ausgeben“, sagte Walberg bei einer Bürgerversammlung in Dundee, südlich von Ann Arbor. „Es sollte wie bei Nagasaki und Hiroshima sein. Man sollte es schnell hinter sich bringen“, sagte er.
Palästinenser betrachten die Zerstörung nach einem israelischen Angriff auf Wohngebäude und eine Moschee in Rafah. Gazastreifen, 22. Februar 2024
Der Aufruf eines Kongressabgeordneten, eine völlig wehrlose und eingeschlossene Bevölkerung auszulöschen, ist Ausdruck der mörderischen Gesinnung, die die herrschende Klasse Amerikas erfasst hat. Nach Jahrzehnten permanenten Krieges nähern sich die Vereinigten Staaten einem Niveau der Kriminalität, das bisher nur mit Nazi-Deutschland in Verbindung gebracht wurde.
Die gespielte Empörung von Vertretern der Demokratischen Partei ist der Gipfel der Heuchelei. Die Abgeordnete Elissa Slotkin, eine der führenden „CIA-Demokraten“, nannte Walbergs Äußerungen „einen verwerflichen Vorschlag“. Tatsächlich drückte der republikanische Kongressabgeordnete den grundlegenden Inhalt der Gaza-Politik der Biden-Regierung aus.
Die Netanjahu-Regierung hat mit Unterstützung des Weißen Hauses beschlossen, den Gazastreifen dem Erdboden gleichzumachen, die Bevölkerung auszuhungern und die Überlebenden zu vertreiben – als Teil ihrer „Endlösung“ der palästinensischen Frage.
Darin liegt die Bedeutung von Bidens Entscheidung in der letzten Woche, 1.800 weitere 2.000-Pfund-Bomben nach Israel zu schicken.
Israel wird in der winzigen Enklave Gaza keine Atomwaffen einsetzen, da dies Israel selbst unbewohnbar machen und die Strandgrundstücke verstrahlen würde, die Israel nach der Vertreibung der Palästinenser in Besitz nehmen will. Aber Israel hat bereits über 65.000 Tonnen Munition auf Gaza abgeworfen, was mehr als dem Dreifachen der Sprengkraft der Bomben entspricht, die Hiroshima und Nagasaki dem Erdboden gleichgemacht haben.
Über 54 Prozent der Gebäude im Gazastreifen wurden infolgedessen entweder beschädigt oder zerstört, verglichen mit 40 Prozent nach dem Bombenabwurf auf Nagasaki.
Ebenso bezeichnend wie Walbergs offener Aufruf zur Auslöschung der palästinensischen Bevölkerung war jedoch, was er über den Zusammenhang zwischen dem Völkermord im Gazastreifen und dem Stellvertreterkrieg der USA mit Russland in der Ukraine und dem sich abzeichnenden Konflikt mit China zu sagen hatte.
Walberg nannte Israel „unseren großartigsten Verbündeten“ und erklärte, dass jede Maßnahme zur Versorgung der hungernden Bevölkerung in Gaza ein Geschenk an „Iran und Russland“, sowie „China“ wäre.
Nachdem er eine „Nagasaki und Hiroshima“-Lösung für den Gazastreifen vorgeschlagen hatte, fügte Walberg sogleich hinzu: „So sollte es auch in der Ukraine sein.“ Ziel der USA solle sein, „die russischen Streitkräfte zu vernichten“.
Später stellte Walberg klar: „Je früher die Hamas und Russland kapitulieren, desto einfacher wird es sein, voranzukommen.“
Mit anderen Worten: Walbergs offene Unterstützung des Völkermords im Gazastreifen ging mit einem Aufruf zum totalen Krieg gegen Russland einher, der darauf abzielt, „die russischen Streitkräfte zu vernichten“ und Russland zur „Kapitulation“ zu zwingen.
Walberg spricht offen aus, was das gesamte politische Establishment der USA und die Medien zu verschleiern versuchen. Die Biden-Regierung hat wiederholt erklärt, dass sich die Vereinigten Staaten nicht im Krieg mit Russland befänden und dass man keinen „Konflikt“ mit China anstrebe. Unterdessen schickt die Nato Panzer in die Ukraine, die von Nato-finanzierten Terrorgruppen über die russische Grenze gefahren wurden.
Wenn die Vereinigten Staaten versuchen, einen Angriffskrieg gegen Russland zu führen, um es zur „Kapitulation“ zu zwingen – und dort Erfolg zu haben, wo Adolf Hitler scheiterte –, wird dies unweigerlich ein Ausmaß an Massenvernichtung und Tod erfordern, wie es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr vorgekommen ist.
Vor diesem Hintergrund ist der Völkermord im Gazastreifen der erste Akt eines globalen Konflikts, der dutzende oder sogar hunderte Millionen Menschenleben fordern könnte.