Von Jacob Crosse – 9. Dezember 2023
Am 6. Dezember wurde der palästinensische Autor, Dozent und Aktivist Dr. Refaat al-Ar’eer Berichten zufolge von den durch die USA unterstützten Israelischen Verteidigungskräften (IDF) bei einem Luftangriff auf das Haus seiner Schwester in Gaza ermordet.
Ramy Abdul, der Vorsitzende der gemeinnützigen Menschenrechtsorganisation Euro-Med Monitor, mit Sitz in Europa und dem Nahen Osten, gab Dr. al-Ar’eers Tod auf X/Twitter bekannt und erklärte: „Meuchelmörder haben die Stimme des Gazastreifens, einen seiner besten Akademiker und Menschen, meinen lieben und geschätzten Freund Dr. Refaat al-Ar’eer ins Visier genommen, verfolgt und getötet.“
Dr. al-Ar’eer war Herausgeber der beiden Bücher Gaza Unsilenced und Gaza Writes Back. Letzteres ist eine Sammlung von 23 Kurzgeschichten junger Palästinenser, die den israelischen Militärfeldzug „Operation Gegossenes Blei“ von 2008 bis 2009 überlebt haben. Gaza Writes Back avancierte zum internationalen Bestseller und wurde im Jahr 2014 in sechs Sprachen veröffentlicht. Dr. alAr’eer unterrichtete Englisch und Lyrik an der Islamischen Universität in Gaza.
Laut dem Kommunikationschef von Euro-Med Monitor, Muhammad Shehada, wurden bei dem Bombenangriff am 6. Dezember auch al-Ar’eers Bruder, seine Schwester und deren vier Kinder getötet. Shehada erklärte unter Bezug auf Dr. al-Ar’eer, der Luftangriff am 6. Dezember sei nicht das erste Mal gewesen, dass die IDF einen Familienwohnsitz von Dr. al-Ar’eer ins Visier genommen hat.
Dr. al-Ar’eer erklärte, im Jahr 2014 töteten die IDF „meinen Bruder, und bei einem Angriff haben sie mein Apartment zerstört, als sie das Haus der Familie, in dem 40 Menschen lebten, zum Einsturz brachten.. … Nusayba und ich sind ein ganz normales palästinensisches Ehepaar. … Wir haben über 30 Angehörige verloren.“
Die gezielte Tötung von Dr. al-Ar’eer, einem von tausenden Zivilisten, die in den letzten zwei Monaten von der israelischen Regierung mit voller Unterstützung der USA ermordet wurden, ist ein abscheuliches Kriegsverbrechen, das die internationale Arbeiterklasse nie vergessen wird.