Von Roger Jordan – 13. März 2025
Der ehemalige Gouverneur der Bank of Canada und der Bank of England, Mark Carney, wird in wenigen Tagen den kanadischen Premierminister Justin Trudeau ablösen, nachdem er am Sonntag das Rennen um die Führung der Liberalen Partei gewonnen hat.
Carney ist ein altbewährter Repräsentant der Finanzoligarchie, wurde aber noch nie in ein öffentliches Amt gewählt. Er hat bei Goldman Sachs ein Vermögen verdient, hat sich jedoch bisher geweigert, Einzelheiten darüber öffentlich bekanntzugeben. Danach war er 13 Jahre lang Gouverneur der Zentralbank.
Mit 85,9 Prozent der Stimmen hat Carney sich die überwältigende Unterstützung der traditionellen Regierungspartei der kanadischen herrschenden Elite gesichert, die das Land in den 80 Jahren seit dem Zweiten Weltkrieg über 50 Jahre lang regiert hat. Alle anderen Kandidaten, darunter die ehemalige stellvertretende Premierministerin und Agitatorin für den Krieg gegen Russland, Chrystia Freeland, erhielten nur unbedeutende Stimmanteile.
Angesichts eines beispiellosen Zusammenbruchs der bilateralen Beziehung zu den USA, die mehr als 80 Jahre lang die Grundlage für die Durchsetzung von Ottawas globalen imperialistischen Interessen war, betrachtet die herrschende Klasse Carney als starken Kandidaten für die Führung des kanadischen Imperialismus.
US-Präsident Donald Trump hat im Rahmen einer allgemeinen Zollpolitik gegen weltweit alle Handelspartner nicht nur einen Handelskrieg gegen Kanada begonnen, sondern auch mehrfach damit gedroht, den nördlichen Nachbarstaat als 51. US-Bundesstaat zu annektieren. Den scheidenden Premierminister hat Trump als „Gouverneur Trudeau“ verspottet. Trump will Amerikas Vorherrschaft über die westliche Hemisphäre stärken, um von dieser Grundlage aus einen Weltkrieg zur Aufrechterhaltung der globalen Hegemonie der USA zu führen. Das zeigt sich auch in seinen gleichzeitigen Drohungen, den Panamakanal zurückzuerobern und Grönland zu besetzen.