Von Thomas Röper – 3. Februar 2024
In der Nacht haben die USA Syrien und den Irak als Reaktion auf einen Angriff auf eine ihrer Basen in der Region in mehreren Wellen massiv bombardiert. Die Ziele sollen pro-iranischen Gruppen gegolten haben, aber den Iran selbst haben sie nicht angegriffen. Der Irak hat heftig protestiert.
Vor einigen Tagen wurden amerikanische Truppen in Jordanien laut Pentagon von der Bewegung Islamischer Widerstand im Irak angegriffen. Nach Angaben des Pentagons wurden bei dem Angriff drei US-Soldaten getötet und mehr als 40 verwundet. Die Verantwortung für den Vorfall schrieben die USA unter anderem dem Iran zu. US-Präsident Joe Biden hatte vorher bestätigt, dass er bereits eine Entscheidung darüber getroffen habe, wie Washington auf den Angriff an der jordanisch-syrischen Grenze reagieren werde.
Freitagabend gegen 21.00 Uhr deutscher Zeit meldeten arabische Medien erste Bombenangriffe im Osten Syriens. Kurz darauf teilte das Zentralkommando der US-Streitkräfte mit, die US-Streitkräfte hätten bei Angriffen im Irak und in Syrien, die als Reaktion auf einen Angriff auf das US-Militär in Jordanien durchgeführt wurden, mehr als 85 Ziele getroffen:
„Um 16:00 Uhr [22:00 Uhr deutscher Zeit] haben die Streitkräfte des Zentralkommandos Luftangriffe im Irak und in Syrien durchgeführt, die sich gegen das Korps der Islamischen Revolutionsgarden (Eliteeinheiten der iranischen Streitkräfte) und damit verbundene Gruppen richteten.“
Die US-Streitkräfte hätten mehr als 85 Ziele getroffen, hieß es in der Erklärung. Es wird darauf hingewiesen, dass an der Operation „viele Flugzeuge“ beteiligt waren, darunter auch Langstreckenbomber. Unter den bombardierten Objekten befänden sich Kommando- und Kontrollzentren, Geheimdienstzentralen und Lagerhäuser mit Drohnen, bei den Luftangriffen wurden „mehr als 125 Stück hochpräzise Munition“ eingesetzt.
Etwas später am Abend wurden die Angriffe auch vom Weißen Haus bestätigt, das eine schriftliche Erklärung von US-Präsident Joe Biden veröffentlichte, in der es hieß:
„Heute Nachmittag haben die US-Streitkräfte auf meinen Befehl hin Ziele in Syrien und im Irak angegriffen, die dem Korps der Islamischen Revolutionsgarden und mit ihm verbundene bewaffnete Gruppen nutzen, um US-Streitkräfte anzugreifen.“
Gleichzeitig beteuerte der US-Präsident, dass sein Land keinen Konflikt in der Region des Nahen Ostens oder sonstwo auf der Welt suche:
„Die USA streben keinen Konflikt im Nahen Osten oder irgendwo sonst auf der Welt an. Aber jeder, der uns Schaden zufügen will, soll wissen: Wenn Sie einem Amerikaner Schaden zufügen, werden wir antworten“
Später teilte das Weiße Haus mit, die Angriffe seien ein Erfolg gewesen:
„Die US-Streitkräfte haben mehr als 85 Ziele an sieben Standorten getroffen, die vom Korps der iranischen Revolutionsgarden und von ihm unterstützten bewaffneten Gruppen genutzt werden“
Demnach befanden sich drei bombardierte Einrichtungen im Irak und vier in Syrien. Der Angriff habe etwa 30 Minuten gedauert und es seien „über 125 Präzisionslenkwaffen“ eingesetzt worden.