Von Thomas Röper – 24. Dezember 2024
Die Washington Post berichtet, dass Israel im Norden des Gazastreifens ganze Wohngebiete abträgt und militärische Befestigungen errichtet. Offenbar macht Israel nun endgültig ernst mit der ethnischen Säuberung und schafft Tatsachen.
Die nationalistische Regierung Israels träumt von einem Großisrael, zu dem der Gazastreifen, das Westjordanland und Teile Syriens gehören sollen. Der Gazakrieg ist der Vorwand, unter dem dieser Plan von der israelischen Regierung umgesetzt wird.
Der Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober war der Vorwand für die israelische Regierung, ihre Pläne umzusetzen. Im Westen wird nicht thematisiert, dass die israelische diesen Angriff offensichtlich gezielt provoziert hat und dann geschehen ließ, um diesen Vorwand zu bekommen. Daher will ich daran noch einmal erinnern, bevor wir zu der aktuellen Meldung kommen.
LIHOP
Die al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt gilt nach der Kaaba in Mekka und der Prophetenmoschee mit dem Grab des Propheten Mohammed in Medina als drittwichtigste Moschee des Islams. Israel betrachtet Jerusalem jedoch als seine Hauptstadt, obwohl Ost-Jerusalem völkerrechtlich zu einem zu gründenden Palästinenserstatt gehören soll. Dass Moslems in Jerusalem von der israelischen Polizei immer wieder an der Ausübung ihre Glaubens gehindert werden, stößt in der islamischen Welt auf Kritik und Protest. Diese Vorfälle häuften sich 2023, was im Westen aber kaum Schlagzeilen gemacht hat.
Die Hamas warnte Israel immer wieder vor diesen Schikanen und hat ihren Angriff vom 7. Oktober schließlich mit eben diesen israelischen Schikanen an der Moschee begründet. Schon das zeigt, dass Israel an dem Terrorangriff der Hamas nicht ganz unschuldig ist, was den Terrorangriff nicht rechtfertigt, aber zeigt, worin er begründet war.
In westlichen Medien wurde ebenfalls schnell wieder vergessen, dass die israelischen Geheimdienste reichlich Warnungen vor dem bevorstehenden Angriff der Hamas bekommen haben und auch eigene Erkenntnisse hatten, die sie aber angeblich nicht ernst genommen haben. Die Vielzahl der Warnungen und Informationen über den bevorstehenden Angriff lassen darauf schließen, dass die israelische Regierung den Angriff provoziert hat und geschehen ließ, um den gewünschten Vorwand für ethnische Säuberungen und die Errichtung von Großisrael zu bekommen.
Ein solches Vorgehen nennt man LIHOP, was die Abkürzung für „let it happen on purpose“, also etwa „lass es absichtlich geschehen“ ist.]