Von Joseph Scalice – 10. Mai 2022
Die Ergebnisse der am Montag auf den Philippinen abgehaltenen Wahl werden noch ausgewertet, aber fast alle Wahllokale haben ihre Ergebnisse gemeldet. Es ist bereits klar, dass Ferdinand Marcos Jr., der Sohn des ehemaligen Diktators des Landes, mit deutlichem Vorsprung vor seiner nächsten Mitbewerberin zum Präsidenten gewählt wurde. Über 50 Millionen Menschen standen bei sengender Hitze Schlange, um ihre Stimme abzugeben. Probleme mit den Wahlautomaten führten dazu, dass viele Menschen vier oder mehr Stunden in der Schlange stehen mussten, um wählen zu können. Es gab Berichte über gewalttätige Ausschreitungen bei den Wahlen und über kaputte Wahlmaschinen – allerdings nicht mehr als bei nationalen Wahlen in diesem Land üblich. Nach den Teilergebnissen der Wahlkommission (Comelec), bei denen 93 Prozent der Wahllokale ausgezählt wurden, erhielt Marcos 29,8 Millionen Stimmen. Seine nächste Mitbewerberin, die derzeitige Vizepräsidentin Leni Robredo, gewann 14,2 Millionen Stimmen, während der dritte Kandidat, der ehemalige Boxer und spätere Senator Manny Pacquiao, mit 3,3 Millionen Stimmen weit abgeschlagen ist. Das Amt von Präsident und Vizepräsident werden auf den Philippinen getrennt gewählt. Die Kandidatin aus dem Lager von Marcos, Sara Duterte-Carpio, Tochter des derzeitigen Präsidenten Rodrigo Duterte, dürfte mit noch größerem Vorsprung gewinnen. Sie hat derzeit 30,1 Millionen Stimmen gegenüber 8,8 Millionen Stimmen ihres führenden Konkurrenten Kiko Pangilinan, dem Schatten-Vize von Robredo.
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