Von Michael Lüders – 4. Juli 2024
[…] Fangen wir an mit Gaza. Der Krieg ist […] aus den hiesigen Medien in Deutschland weitgehend verschwunden, es findet zwar ab und zu noch mal die eine oder andere Mitteilung statt ,wenn etwas Größeres geschehen ist, aber man hat das Gefühl, dass der Krieg im Gazastreifen in der politisch-medialen Einordnung Deutschlands weitgehend keine Rolle mehr spielt. Was allerdings nicht bedeutet, dass er nicht nach wie vor stattfinden würde. Jeden Tag sterben im Gazastreifen mindestens ein Dutzend manchmal mehrere Dutzend Menschen […], die Zerstörungen, die Vertreibungen, das Elend setzen sich ungebrochen fort. Allein es findet kein Niederschlag mehr in der hiesigen offiziellen, veröffentlichten Wahrnehmung, denn die offizielle Lehre besagt ja, dass Israel ein Verteidigungskrieg führe gegen die Hamas: Wo gehobelt wird, da fallen Späne! Sicherlich, es sterben auch Unschuldige, aber Schuld ist natürlich allein die Hamas, die diese Zivilisten als Geiseln nimmt – so die offizielle Rhetorik.
Das alles hat mit der Realität wenig zu tun. Wir wissen ja, dass Südafrika eine Völkermordklage gegen Israel am Laufen hat – und zur Erinnerung: Ende Mai hat dieser Internationale Gerichtshof in Den Hag Israel aufgefordert, sofort die militärischen Handlungen in der Region Rafah im Süden des Gazastreifens einzustellen aufgrund der humanitären Notlage der dortigen Bevölkerung. Wen kümmert, wen interessiert es denn? Internationales Recht kann natürlich nur umgesetzt werden, wenn die dahinter stehenden maßgeblichen Akteure, sich auch an[hand] dieser internationalen Rechtsnormen agieren. Und das ist im Falle Israels und seiner großen Unterstützer, allen voran die USA, gefolgt von Deutschland, natürlich nur sehr eingeschränkt oder gar nicht der Fall. Das Sterben geht also weiter …