Von Wassilis Aswestopoulo – 12. Juni 2022
Athen muss im Konflikt mit Teheran zurückrudern. Rechtslage war bei Vorgehen gegen Tanker vor der Insel Euböa von Beginn an unklar. – In der handels- und seerechtlichen Affäre um den Tanker Lana, von dem auf Geheiß der USA vor der griechischen Insel Euböa iranisches Mitte April Rohöl abgepumpt wurde, muss sich die Regierung in Athen Fehlverhalten vorwerfen lassen: Ein Berufungsgericht befand, dass die Beschlagnahme illegal war. Nun muss die Fracht zurückgepumpt werden. Seit dem 14. April steckt der die „Lana“ mit iranischem Rohöl vor der Insel Euböa fest. Die US-Behörden hatten bei der Staatsanwaltschaft in der Inselhauptstadt Chalkida erwirkt, dass – entgegen den geltenden Umweltschutzgesetzen auf offenem Meer – rund 107.000 Tonnen Rohöl vom Tanker abgepumpt werden, um dann in zwei von den USA gecharterten Tankern in die USA gebracht zu werden. Juristisch gab es von Anfang an Bedenken gegen diese Praxis. Die USA behaupten, dass der Verkaufsgewinn für das Rohöl für Aktionen eingesetzt werden könnten, die von den US-Behörden als terroristisch eingestuft werden.